Behörden haben Rattengift in Romanasalat gefunden und einen Rückruf gestartet
09.03.2013
Freie Lebensmittelhändler und ein Markt haben bei einem Großhändler in Frankfurt am Main Romanasalat gekauft. Bei einer Lebensmittelsicherheitskontrolle wurde in dem Salat Rattengift gefunden. Verbraucher, die diesen Salat gegessen haben, sollten schnell einen Arzt aufsuchen, um schwere Erkrankungen auszuschließen.
Lebensmittelwarnung der Behörden
Die Gesundheitsbehörden warnen in einer aktuellen Mitteilung vor dem Verzehr von Romanasalat aus Italien. „Bei dem zum Einsatz gelangten Produkt handelt es sich um das Rattengift Raticid. Sollte der verunreinigte Salat verzehrt worden sein, sollte dringend einen Arzt aufgesucht werden“. Der Obst- und Gemüsegroßhändler Özdemir vom Großmarkt Frankfurt hat aufgrund des toxischen Fundes den Salat mit der Bezeichnung "ortofrutticola La Trasparenza" zurückgerufen. Auf dem Portal „Lebensmittelwarnung“ der Bundesländer und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurde ebenfalls ein Rückruf gemeldet.
Der betroffene Salat könne laut eines Sprechers der Aufsichtsbehörden „Spuren von Rattengift in Form von kleinen blauen Granulaten aufweisen“. Der kontaminierte Salat wurde in Stiegen mit je 12 Köpfen an einzelne „fliegende Händler im Rhein-Main-Gebiet sowie an den Istanbul Markt in Offenbach geliefert“.
Einige Salatkisten noch im Umlauf
Nach Behördenangaben habe der Händler die blauen Rattengift-Körner selbst entdeckt. Nach dem Fund „informierte der Gemüsehändler sofort die Lebensmittelüberwachung“, berichtet ein Sprecher des Gesundheitsamtes. „104 von 110 Gemüsekisten wurden auf dem Großmarkt vernichtet“. Zwei Kisten, die nach Offenbach geliefert wurden, wurde bis jetzt eine vernichtet. Eine andere Kisten wurde aller Wahrscheinlichkeit nach von einem Kunden gekauft. Vier weitere Kisten seien an einen Gemüsezwischenhändler gegangen. Danach wurden dieser vermutlich ebenfalls an Verbraucher verkauft.
Verbraucher, die den Salat bereits gekauft haben, sollen diesen umgehend vernichten und in keinem Falle verzehren. Wer den Salat bereits gegessen hat, sollte umgehend einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen, um mögliche Vergiftungen abklären zu lassen.
Rattengift beeinträchtigt die Gesundheit
Rattengift wird beim Menschen erst nach ca. sechs bis acht Stunden nach dem Verzehr nachweisbar. Wurde das Gift in minimaler Dosis einmalig aufgenommen, kann durch das Gift eine Blutungsneigung auftreten. Bei der Hämorrhagische Diathese treten beispielsweise spontan auftretende, schwer stillbare Blutungen auf oder die Nase fängt ohne erkennbaren Grund an zu bluten. Wird Rattengift durch die Nahrungsaufnahme häufiger zugeführt, müssen Patienten mit langen bis zu acht Monaten anhaltenden Blutungsneigungen rechnen. Weitere Fragen zu dem Salat beantworten auch die Giftnotrufzentralen. (sb)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.