Schwarzer Tee und Kaffee verstärken den Eisenmangel
07.12.2011
Kaffee und schwarzer Tee können einen bestehenden Eisenmangel des Organismus verstärken, da das enthaltene Tannin die Aufnahme des Eisens aus der Nahrung hemmt. Daher sollten Betroffene zumindest unmittelbar nach dem Essen auf schwarzen Tee und Kaffee generell verzichten, um die Aufnahme der Spurenelements nicht zu behindern, betonte Petra Renner-Weber vom Verband der Oecotrophologen in Bonn gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“.
Grundsätzlich sollten Personen mit einem Eisenmangel ihren Schwarztee- und Kaffeekonsum deutlich reduzieren, da ansonsten eine Verstärkung der gesundheitlichen Beschwerden droht, mahnte die Expertin. Darüber hinaus empfiehlt Petra Renner-Weber Patienten mit Eisenmangel besonders auf ihre Ernährung zu achten, um die Aufnahme ausreichender Mengen des Spurenelements sicherzustellen. Dabei lasse sich das Eisen aus tierischen Produkten wie Fleisch oder Wurst vom Körper am besten verwerten. Vegetariern rät Petra Renner-Weber viel eisenreiches Gemüse wie Rote Bete, Hülsenfrüchte oder Vollkorngetreide zu sich zu nehmen. Dabei werde die Eisenaufnahme bei pflanzlichen Nahrungsmitteln durch Vitamin C und organische Säuren gefördert, so dass ein Glas Orangensaft zur Mahlzeit oder ein Obstsalat als Dessert an dieser Stelle besonders förderlich sein kann. Außerdem sollten „nach einer Mahlzeit etwa zwei Stunden vergehen, bevor man einen Kaffee oder Tee trinkt“, um die Eisenaufnahme nicht zu blockieren, erläuterte die Expertin vom Verband der Oecotrophologen.
Schwarzer Tee und Kaffee hemmt die Eisenaufnahme
Der Eisenmangel ist laut Aussage von Petra Renner-Weber meist auf eine einseitige Ernährung zurückzuführen, kann bei Frauen jedoch auch durch starke Monatsblutungen ausgelöst werden. Wird über einen längeren Zeitraum zu wenig Eisen aufgenommen, leeren sich die Eisenspeicher des Organismus und der Körper ist dringend auf eine Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Da das Tannin in schwarzem Tee und Kaffee die Eisenaufnahme hemmt, sollte deren Genuss in solchen Fällen möglichst reduziert werden und nicht parallel zum Essen beziehungsweise unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme erfolgen. Bei Personen die gut mit dem Spurenelement versorgt sind, ist der der Körper hingegen nur in geringem Maße zur Eisenaufnahme aus den Lebensmitteln angewiesen, so dass sie weiterhin nach Herzenslust schwarzen Tee und Kaffee genießen können.
Symptome des Eisenmangels
Für die Betroffenen äußert sich ein bestehender Eisenmangel oftmals in eher unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Ringe unter den Augen oder diffusem Haarausfall. Auch Entzündungen der Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden), brüchige Nägel und blasse Haut können auf einen vorliegenden Eisenmangel hinweisen. Darüber hinaus sind die Betroffenen oftmals besonders anfällig für Infekte und leiden unter trockener, spröder Haut. Im Rahme einer ärztlichen Untersuchung lässt sich der Eisenmangel anhand von Blutproben relativ einfach nachweisen und in den meisten Fällen sind die Beschwerden schon durch eine leichte Umstellung der Ernährung zu beheben. Gelingt dies nicht, können zusätzliche Eisenpräparate verabreicht werden. Doch hier ist Vorsicht geboten, da eine überhöhte Eisenaufnahme auch negative Folgen haben kann. Insbesondere bei Kindern treten laut Aussage der Experten immer wieder Vergiftungserscheinungen aufgrund von Überdosierungen der Eisenaufnahme auf. Den Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge ist eine tägliche Eisenzufuhr je nach Alter und Geschlecht zwischen zehn und 12 Milligramm zu empfehlen. Für Frauen in der Schwangerschaft gilt eine Menge von 30 Milligramm pro Tag als Richtwert und während der Stillzeit sollten laut DGE 20 Milligramm Eisen täglich aufgenommen werden. (fp)
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Autoren- und Quelleninformationen
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