Psychische Belastungen bei Krebs verursachen oft zusätzliche Probleme
Durch eine Krebsdiagnose wird das Leben der Betroffenen meist auf den Kopf gestellt. Für Patienten und deren Angehörige ist die Diagnose auch psychisch enorm belastend, berichtet das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Dies zeige sich auch an der hohen Rate psychischer Begleiterkrankungen wie Angststörungen und Depressionen bei den Krebspatienten.
Laut Angaben des DKFZ leiden rund 30 Prozent aller Krebspatienten unter einer psychischen Begleiterkrankung. Eine Krebsdiagnose sei für alle Betroffenen ein Schock, bei dessen Bewältigung professionelle Hilfe ratsam ist. Hier können die Krebsberatungsstellen und andere Ansprechpartnern helfen, die das Deutschen Krebsforschungszentrums auf seiner Internetseite gelistet hat. Doch auch während des Therapieverlaufs zeigen sich oftmals psychische Probleme auftreten, bei denen die Hinzuziehung eines sogenannten Psychoonkologen sinnvoll ist.
Psychische Probleme im Therapieverlauf
Häufig treten jenseits der Diagnose und des ersten Schocks im Verlauf einer Krebserkrankung weitere psychische Beeinträchtigungen auf, berichtet das DKFZ. Die möglichen Auslöser hierfür seien vielfältig und können von belastenden Eingriffe und Therapien, über Auswirkungen auf Familie und Beruf bis hin zu der unsicheren Prognose bezüglich des Weiterlebens reichen. Die Begleitung durch erfahrene Fachleute biete in diesen Situationen eine große Hilfe. Die Psychoonkologen seien spezielle hierfür ausgebildete Experten, die sich mit den seelischen und sozialen Folgen einer Krebserkrankung auskennen. „Sie unterstützen Patienten und ihre Angehörigen und bieten bei Bedarf Hilfe“, so die Mitteilung des DKFZ.
Ambulante Krebsberatungsstellen bieten Hilfe
In den ambulanten Krebsberatungsstellen leisten laut Angaben des DKFZ erfahrene Psychologen, Pädagogen und Sozialarbeiter „erste Hilfe“ für Krebspatienten und deren Angehörige. Zudem gebe es in vielen Kliniken spezielle Beratungsangebote für Betroffene. In den ausführlichen Gesprächen werde den Fragen, Sorgen und Gefühle, die Betroffene und Angehörige umtreiben, viel Raum gegeben. Auch eine Beratung zu sozialrechtlichen Fragen wie der finanziellen und beruflichen Situation der Betroffenen sei möglich.
Im Ernstfall ist eine Psychotherapie empfehlenswert
In viele Krebsberatungsstellen werden außerdem spezielle Programme wie zum Beispiel Informationsabende, Entspannungskurse oder Gesprächsgruppen angeboten, berichtet das DKFZ. Bei ausgeprägteren und länger andauernden psychischen Belastungen könne auch eine Psychotherapie helfen. Diese basiere ebenfalls auf regelmäßigen Gespräche, welche meist in einer psychotherapeutischen Praxis geführt werden. Hierbei werden Probleme wie anhaltende Ängste, Niedergeschlagenheit oder andere Beeinträchtigungen des seelischen Wohlbefindens thematisiert. Bei einer vorliegenden Depression können zusätzlich Medikamente sinnvoll sein, so das DKFZ weiter.
Kostenübernahme durch die Krankenkassen
Zu der Kostenübernahme der psychoonkologischen Beratung erläutert das DKFZ, dass diese „für Patienten und Angehörige in Akut- und Rehabilitationskliniken und psychosozialen Krebsberatungsstellen in aller Regel kostenfrei“ sei. Auch die Kosten für eine ambulante Psychotherapie können laut Angaben des DKFZ von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, wenn eine entsprechende Belastung vorliegt und der Therapeut über eine Kassenzulassung verfügt. Grundsätzlich sei für die Betroffenen neben der professionellen Hilfe oftmals auch die Begegnung mit Menschen hilfreich, die ein ähnliches Schicksal teilen, so die Mitteilung des DKFZ. Hierfür gebe es zahlreiche Selbsthilfeorganisationen, bei denen Krebspatienten sich in Gruppentreffen oder über das Internet austauschen können. (fp)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.