Folgeverletzungen: Senioren sollten bei Schwindel zum Arzt gehen
Im fortgeschrittenen Alter ist es besonders wichtig, Schwindelgefühle ernst zu nehmen. Gleichgewichtsstörungen können zu Stürzen und daraus folgenden Verletzungen führen. Gerade bei Senioren verläuft deren Heilung deutlich komplizierter und langwieriger.
Höheres Sturzrisiko von Senioren steigt
Mit zunehmendem Alter klagen immer mehr Menschen über Gleichgewichtsstörungen. Diese werden häufig nicht ernst genommen. Das kann schmerzhafte Folgen haben: Schwindel und Taumel machen viele ältere Patienten unsicher und ängstlich. „Dadurch steigt das ohnehin höhere Sturzrisiko von Senioren noch einmal um das Zwölffache“, berichtet die Deutsche Seniorenliga. Mitunter kommt es dabei zu komplizierten Brüchen. In der Broschüre „Wenn sich alles dreht – Schwindel im Alter“ informieren die Experten über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Altersschwindel.
Fast jeder Dritte leidet an Schwindel
Rund dreißig Prozent der Bevölkerung leiden im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal unter Schwindel beziehungsweise Gleichgewichtsstörungen. Zwar kann Schindel unter anderem auch durch Angststörungen ausgelöst werden, doch in den meisten Fällen hat ein plötzlich eintretender Schwindel eine organische Ursache.
So können beispielsweise Herz-Kreislauf-Krankheiten, ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck oder Stoffwechselstörungen dahinter stecken. Schwindel tritt manchmal auch bei Stress oder als Nebenwirkung von eingenommenen Medikamenten auf. Und er kann ein Anzeichen für einen Schlaganfall sein. „Anhaltende, chronische Schwindelbeschwerden sollte man immer als Alarmzeichen sehen und ernst nehmen“, so die Seniorenliga in einer Mitteilung.
Gleichgewichtszentrum erhält widersprüchliche Informationen
Bei Schwindel erhält das Gleichgewichtszentrum des Gehirns widersprüchliche Informationen. Diese werden von drei Sinnesorganen geliefert: dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr, den Augen sowie der sogenannten Tiefenwahrnehmung über Muskeln und Gelenke, die uns vermittelt, ob wir zum Beispiel die Beine unter dem Tisch gestreckt oder gebeugt halten.
Man kann selbst etwas tun
„Wenn der Hausarzt keine Ursache finden kann, sollten die Betroffenen einen HNO-Arzt oder eine Klinik mit speziellen Untersuchungsmöglichkeiten aufsuchen“, erklärte Professor Dr. med. Arneborg Ernst, Direktor der HNO-Klinik am Unfallkrankenhaus Berlin.
Man kann aber auch selbst etwas tun, um eine Chronifizierung zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Bewegung und spezielles Gleichgewichtstraining können den Schwindel bessern. Für gestresste Menschen, die bei starker Anspannung unter Schwindel leiden, ist aber genauso wichtig, zur Ruhe zu kommen. Geeignete Praktiken sind hier unter anderem Yoga oder Autogenes Training. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.