Behörden warnen vor neuer Lifting Methode „Vampire Facial“
US-Behörden warnen zur Zeit vor der neuen Facelifting Methode „Vampire Facial“. Bekannt geworden ist diese Gesichtsbehandlung durch US-TV-Star Kim Kardashian. Sie unterzog sich dieser Schönheitsoperation und postete Bilder davon auf ihrem Instagram-Profil. Beim „Vampire Facial“ wird Eigenblut entnommen und das daraus gewonnene Blutplasma in das Gesicht injiziert. Amerikanische Gesundheitsbehörden suchen nun Patienten eines Schönheitssalons in New Mexiko, da diese unter Verdacht stehen, sich während der Behandlung mit HIV infiziert zu haben.
Derzeit warnt die Gesundheitsbehörde von dem US-Bundesstaat New Mexiko vor Beautybehandlungen in der Einrichtung „VIP Spa“ in der Stadt Albuquerque. Bei gesundheitlichen Überprüfungen habe man grobe hygienische Mängel festgestellt. Unter anderem könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich Patienten mit HI-Viren oder Hepathitis angesteckt haben. Nun haben die Behörden einen Aufruf gestartet, in dem sie die Patienten bitten, sich gesundheitlichen Tests zu unterziehen.
Hygienische Missstände im Schönheitssalon
„Es ist sehr wichtig, dass jeder, der im Mai oder Juni 2018 im VIP Spa ein Vampire Facial oder andere Injektionen erhalten hatte, zum kostenlosen und vertraulichen Labortest und zur Beratung in das örtliche Gesundheitsamt kommt”, erläutert Lynn Gallagher von der New-Mexiko Gesundheitsbehörde in einer Pressemitteilung des Amtes.
Schwere Infektionskrankheiten können nicht ausgeschlossen werden
Bei dem „Vampir Facelifting“ ist absolute Hygiene eine Grundvoraussetzung. Durch zahlreiche Injektionen wird das Blutplasma unter die Haut gespritzt. Dies bietet Keimen eine Menge Eintrittstore in den Körper. Die Behörden fanden bei ihren Inspektionen Zustände vor, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich Kunden bei der Behandlung mit durch Blut übertragbaren Infektionskrankheiten wie HIV, Hepatitis B und C angesteckt haben.
Der Salon wurde sofort geschlossen
Durch ein Unterlassungsschreiben wurde der Schönheitssalon mit sofortiger Wirkung geschlossen, teilten die Behörden mit. Eine Stellungnahme seitens des VIP Spa gab es nicht. Jegliche Kontaktversuche blieben erfolglos.
Wie läuft eine „Vampire Facial“-Behandlung ab?
Bei dieser speziellen Eigenbluttherapie wird dem Patienten eigenes Blut entnommen. Aus dem Eigenblut wird dann in einer Zentrifuge das Blutplasma extrahiert. Dieses Plasma wird dann mit Miniaturnadeln unter die Gesichtshaut gespritzt. Das Plasma enthält zahlreiche Nährstoffe und Proteine, welche die Gesichtshaut straffen und zum wachsen anregen sollen.
Ist das „Vampire Facial“ sicher?
„Solange alle Hygienestandards eingehalten werden, sollte die Behandlung kein Problem darstellen“, erklärt der New Yorker Dermatologe Dr. Kenneth Mark gegenüber dem Nachrichtensender CNN. Dr. Ehsan Ali, ein Arzt für Innere Medizin aus Beverly Hills, ergänzt: „Wenn eine Nadel oder irgendein anderes Gerät zwischen den Behandlungen nicht ordnungsgemäß sterilisiert beziehungsweise entsorgt wird, sind Patienten möglicherweise der Gefahr ausgesetzt, sich durch Blut übertragbare Infektionen zuzuziehen.“
Diese Gefahren lauern bei unseriösen Eigenblutbehandlungen
Wenn die zur Injektion verwendeten Mikronadelspitzen öfters wiederverwendet werden oder wenn Blutplasma von anderen Patienten zur Durchführung der Gesichtsbehandlung benutzt wird, kann es zu schweren Infektionskrankheiten kommen, bestätigen die Mediziner.
Doppelt und dreifach auf Hygiene achten
Dr. Michael Dobryansky ist ein plastischer Chirurg, der für die „Vampire Facial“-Behandlung zertifiziert ist. Er erklärt gegenüber CNN, worauf Patienten achten sollten, falls sie sich für eine solche Behandlung interessieren. „Als Patienten sollten sie sicherstellen, dass die Orte tatsächlich für Vampire Facial zertifiziert sind“, so der Experte. Auch sollten Kunden von Schönheitssalons genau auf die Hygienestandards achten. Darunter fallen beispielsweise das richtige Händewaschen, das Tragen von Handschuhen und Masken sowie die ordnungsgemäße Entsorgung und Sterilisation. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.