Zwei Drittel der gesetzlichen Krankenkassen erhöhen die Beiträge
Zwei Drittel der gesetzlichen Krankenkassen wird zum Jahresbeginn über die Zusatzbeiträge die Beiträge anheben. Für Versicherte kann ein Wechsel lohnend sein. Doch auch auf die angebotenen Leistungen sollte geachtet werden.
Zwei Drittel der gesetzlichen Krankenkassen wird zum Jahresbeginn über die Zusatzbeiträge die Beiträge anheben. Für Versicherte kann ein Wechsel lohnend sein. Doch auch auf die angebotenen Leistungen sollte geachtet werden.
Großteil der Kassen hat Beiträge erhöht
Bereits vor Monaten wurde berichtet: Die Krankenkassenbeiträge steigen wieder an. So hatten einige Versicherer, wie etwa die Techniker Krankenkasse, angekündigt, Beitragssätze ab 2016 erhöhen zu wollen. Nun gibt es mehr Gewissheit: Laut einem Medienbericht haben zwei Drittel der allgemein zugänglichen gesetzlichen Krankenkassen zum Jahreswechsel ihren Beitrag angehoben. Das berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“) am Freitag. Das Blatt beruft sich dabei auf die am Neujahrstag vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen veröffentlichen Beitragsliste. Demnach haben 59 von 88 bundes- oder landesweit geöffneten Kassen den Beitragssatz zum Jahresbeginn erhöht. Den Angaben zufolge reicht die Spannbreite der Beitragssätze von 14,6 Prozent bei der Metzinger BKK bis zu 16,3 Prozent bei der BKK Viactiv. Laut dem Bericht verlangen 20 Krankenkassen – unter ihnen viele große – einen Beitragssatz über dem Durchschnitt von 15,7 Prozent.
Hunderte Euro sparen
Zwar ließen sich für manche Versicherte durch einen Kassenwechsel hunderte Euro im Jahr sparen, doch die Vorsitzende des Kassenverbands, Doris Pfeiffer, warnte davor, alleine wegen des Zusatzbeitrags die Kasse zu wechseln. Gegenüber der „FAZ“ sagte sie: „Zum Wettbewerb unter den Krankenkassen gehört nicht nur die Höhe des Zusatzbeitrages, sondern beispielsweise auch die Qualität der Beratung sowie Art und Umfang der Zusatzleistungen.“ Zudem sei für viele Menschen eine Geschäftsstelle vor Ort wichtig. „Welche Krankenkasse die Richtige ist, sollte man nicht nur an der Höhe des Zusatzbeitrages festmachen“, meinte Pfeiffer.
Finanzieller Mehrbedarf wird nur von Arbeitnehmern getragen
Überdies ist zum neuen Jahr die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen weiter geschrumpft. Wie es in dem Zeitungsbericht heißt, liege die Gesamtzahl der gesetzlichen Krankenkassen jetzt nur noch bei 118, nachdem fünf Betriebskrankenkassen von anderen übernommen worden seien. Derzeit liegt der gesetzlich festgelegte Kassenbeitrag bei 14,6 Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens, wovon Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils die Hälfte bezahlen. Den zusätzlichen Mehrbedarf der Kassen müssen die Versicherten jedoch alleine tragen, da der Anteil der Arbeitgeber eingefroren ist. Die Krankenkassen erheben dafür einen Zusatzbeitrag, dessen Höhe sie selbst festlegen können. Kritik an diesem Modell gibt es von verschiedensten Seiten, teilweise auch von Krankenkassen. So hatte etwa der DAK-Chef vor kurzem den Zusatzbeitrag als unsinnig eingestuft. Dieser führe unter anderem zu einem unsinnigen Preiswettbewerb und schleichendem „Rückzug der Arbeitgeber aus der Finanzverantwortung“. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.