Masern breiten sich in Berlin und Sachsen weiter aus
09.04.2015
Die Masern breiten sich weiter aus. Der aktuelle Ausbruch der Erkrankung ist einer der schwersten seit zehn Jahren – und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Während die Masern normalerweise vor allem im Kindesalter auftreten, sind derzeit auch viele junge Erwachsene betroffen. In Berlin wurde jüngst die Tausendergrenze überschritten.
Zahl der Masern-Fälle steigt weiter
1.001 Fälle von Masern registrierte das Landesamt für Gesundheit (LaGeSo) seit Beginn des Ausbruchs im vergangenen Oktober bis heute. Allein seit Beginn des Jahres wurden 880 Betroffene gemeldet. Etwa jeder vierte Patient musste aufgrund eines schweren Verlaufs mit drohenden Komplikation im Krankenhaus behandelt werden.
Die Infektionskrankheit zeigt sich zu Beginn durch Symptome wie hohes Fieber, Husten,Schnupfen und Entzündungen im Nasen- und Rachenraum. Zudem tritt häufig eine Bindehautentzündung des Auges auf. Bereits wenige Tage später macht sich der typische Hautausschlag bemerkbar, der sich vom Gesicht und hinter den Ohren ausgehend über den ganzen Körperausbreitet. Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert, werde das Immunsystem durch die Erkrankung vorübergehend geschwächt, so dass auch andere Erreger schlechter abgewehrt werden könnten. In der Folge würden leicht Komplikationen auftreten, wie etwa Mittelohrentzündung sowie Atemwegs- oder Lungenentzündungen.
Knapp 1.500 Masern-Fälle bundesweit
Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt, wurden bis zum Osterwochenende in Deutschland insgesamt 1.465 Masern-Fälle registriert. Neben Berlin, dem Hauptschwerpunkt des aktuellen Ausbruchs, entwickelt sich eine weitere Masern-Hochburg in Sachsen. Dort sind bis Ostern mehr als 150 Personen erkrankt.
Experten zufolge gehört der aktuelle Masern-Ausbruch zu den schwersten in den vergangenen zehn Jahren. Die Ursache für die hohen Fallzahlen sehen sie neben Unwissenheit in der Bevölkerung vor allem im fehlenden Impfschutz vieler junger Erwachsener.
„Masern haben oft einen Höhepunkt in den Frühsommermonaten", erklärte eine RKI-Wissenschaftlerin gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die Gründe dafür seien aber nicht bekannt. Möglicherweise könnten die Fallzahlen danach sinken. (ag)
>Bild: Hans R. Gelderblom, Freya Kaulbars. Kolorierung: Andrea Schnartendorff/RKI
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