Mers-Virus fordert sechstes Todesopfer in Südkorea
Schon über 80 Menschen haben sich in Südkorea mit dem gefährlichen Mers-Virus angesteckt. Jetzt wurde der sechste Todesfall bestätigt. Tausende Menschen wurden unter Quarantäne gestellt. Der aktuelle Ausbruch der schweren Atemwegserkrankung ist der größte außerhalb des Nahen Ostens.
Mers fordert sechstes Todesopfer
Ein weiterer Mensch ist in Südkorea der Viruserkrankung Mers erlegen. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, ist ein Mann um die 80 Jahre in einem Krankenhaus in Daejeon, 140 Kilometer südlich von Seoul, am Middle East Respiratory Syndrome (Mers) gestorben. Den Angaben der örtlichen Behörden zufolge handelt es sich um das sechste Todesopfer von Mers in dem ostasiatischen Land. Zudem war die Zahl der Neuinfektionen am Montag so hoch wie nie: Es wurden 23 neue Fälle gemeldet. Wie es heißt, werden die meisten Patienten mit einem Mann in Verbindung gebracht, bei dem das Virus nach einer Bahrain-Reise am 20. Mai nachgewiesen wurde.
Tausende unter Quarantäne
In Südkorea infizierten sich seit dem Ausbruch vor zwei Wochen insgesamt 87 Menschen mit dem Virus. Es handelt sich damit um den größten Ausbruch der schweren Atemwegserkrankung außerhalb des Nahen Ostens. Die Fälle beschränkten sich bislang auf Mitarbeiter und Patienten von Krankenhäusern sowie auf deren Angehörige. Hunderte Veranstaltungen wurden als Vorsichtsmaßnahme gegen eine weitere Ausbreitung abgesagt. Außerdem wurden knapp 1.900 Schulen – vor allem in der Hauptstadt Seoul und Umgebung – vorübergehend geschlossen. Darüber hinaus wurden 2.300 Personen unter Quarantäne gestellt. Südkoreas Regierung will nun die Handys der Betroffenen orten, um sicher zu gehen, dass sie ihre Wohnung nicht verlassen. Die Regierung kündigte nach Kritik an ihrer anfänglichen Reaktion auf den Ausbruch der Krankheiten inzwischen umfassende Maßnahmen an, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern.
Mers-Virus in Deutschland festgestellt
Das Mers-Virus wurde erstmals 2012 in Saudi-Arabien nachgewiesen. Es handelt sich dabei um einen neuen Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Meist geht die Erkrankung mit grippeähnlichen Symptomen einher, wie Fieber, Husten sowie Kurzatmigkeit. Allerdings kann sich bei schweren Verläufen auch eine Lungenentzündung entwickeln und es kann auch zu Nierenversagen kommen. Mers ist zwar nicht so leicht zwischen Menschen übertragbar wie beispielsweise die Atemwegsinfektion SARS, führt jedoch häufiger zum Tod, als dies bei vielen anderen Infektionskrankheiten der Fall ist. Auf der Arabische Halbinsel und dort insbesondere in Saudi-Arabien, treten die meisten Mers-Erkankungen auf. Das neue Coronavirus wurde aber auch in anderen Weltgegenden festgestellt, die Infektionen wurden meist eingeschleppt. Erst vor wenigen Monaten wurde darüber berichtet, dass das tödliche Mers-Virus in Deutschland diagnostiziert worden war. Dabei handelte es sich um einen Patienten, der von einer Reise aus Abu Dhabi zurückgekehrt war. Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren bis zum 4. Juni insgesamt 1.185 bestätigte Mers-Fälle erfasst, mindestens 443 der Patienten starben. (ad)
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