Der Sozialverband VdK fordert mehr berufliche Rehabilitation für psychisch erkrankte Arbeitnehmer
17.10.2011
Der Sozialverband VdK bezeichnet es als "alarmierend", dass immer mehr Arbeitnehmer wegen einer psychischen Erkrankung vorzeitig in Rente gehen müssen. VdK-Präsidentin Ulrike Mascher: "Wenn im letzten Jahr 71 000 Männer und Frauen wegen seelischer Erkrankungen eine Erwerbsminderungsrente beantragen mussten und das durchschnittliche Alter dieser Betroffenen bei Rentenbeginn nur 48,3 Jahre betrug, dann darf sich die Politik damit nicht abfinden. Es muss alles getan werden, um diesen Menschen durch gezielte medizinische und berufliche Rehabilitationsmaßnahmen einen zweiten Start ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Das Reha-Budget darf deshalb nicht weiterhin gedeckelt oder gar gekürzt werden."
Der VdK begrüßt auch die Entscheidung des Bundesrats vom vergangenen Freitag, die geplante Reform der Arbeitslosenförderung vorerst zu stoppen. Mascher: "Der Gesetzentwurf der Bundesregierung verschlechtert die Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt auch für gesundheitlich beeinträchtigte Menschen."
Der VdK sprach sich dafür aus, Integrationsfirmen stärker zu fördern, die ein wirksames Bindeglied zwischen erstem und zweitem Arbeitsmarkt darstellen. In diesen Firmen könnten insbesondere auch Menschen mit psychischen Erkrankungen durch fachliche Anleitung und sozialpädagogische Betreuung wieder Halt in Beruf und Alltag finden, und das zu tariflichen oder ortsüblichen Konditionen. Ziel der Integrationsfirmen ist die dauerhafte berufliche Integration von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. (Michael Pausder)
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