Erhöhtes Stresserleben: Pendler haben größeres Gesundheitsrisiko
Viele Angestellte in Deutschland müssen oft lange Strecken zurücklegen um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Das kann sich sehr negativ auf die Gesundheit auswirken. Pendler leiden häufig unter psychischen Problemen und sind oft krank.
Pendeln kann der Gesundheit schaden
Beschäftigte, deren Arbeitsplatz weiter entfernt liegt, leben offenbar ungesünder: Arbeitnehmer, die im Tages- oder Wochentakt zur Arbeitsstelle pendeln, haben ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko. Wie der Soziologe Heiko Rüger vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden gegenüber der in Hannover erscheinenden „Neuen Presse“ (Samstag) sagte, belege eine Vielzahl von Studien einheitlich, dass langes Pendeln mit einem erhöhten Stresserleben verbunden sei.
Erhöhter Stress aufgrund von Staus und Verspätungen
Demnach sei das Risiko für einen schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand bei Fernpendlern, die eine Wegstrecke von mindestens einer Stunde oder 50 Kilometern zur Arbeitsstelle zurücklegen, etwa doppelt so hoch wie bei Nichtpendlern. Unter anderem sei der erhöhte Stress auf Staus oder Zugverspätungen zurückzuführen. „Hinzu kommt der chronische Zeitmangel, die Zeit zur Regeneration fehlt oft“, erläuterte Rüger. Eine Untersuchung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigte vor einigen Jahren, dass Pendeln oder auch häufige Jobwechsel und Umzüge aufgrund eines neuen Arbeitsplatzes offenbar Ursachen dafür sind, warum es häufiger zu psychischen Krankheiten bei Berufspendlern kommt.
Auswirkungen auf Partnerschaften
Einer Meldung des BiB zufolge nehmen Erwerbstätige für den Weg zur Arbeitsstelle immer längere Anfahrtszeiten in Kauf. Jeder zwanzigste Erwerbstätige pendelt demnach eine Stunde oder länger.
Laut der „Neuen Presse“ pendeln rund 6.000 Menschen täglich mit Fernzügen zwischen Hannover und Hamburg. Erstaunlich wenig negative Auswirkungen scheine das Tagespendeln für Partnerschaften zu haben. Beim Wochenendpendeln hingegen würden oft viele Nachteile gesehen. Wie es heißt, würden diese jedoch oft ausgeglichen, da die Zeit mit dem Partner am Wochenende viel intensiver wahrgenommen werde.(ad)
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