Auf die richtige Konzentration kommt es an: Schnellere Wundheilung mit Salzwasser
Bei kleineren Wunden bekommt man oft den Ratschlag, Salzwasser zur schnelleren Heilung zu verwenden. Das solche Tipps erstmal abgelehnt werden, ist verständlich; schließlich brennt es, wenn man salziges Wasser auf eine aufgeschürfte Hautpartie gibt. Und stimmt es überhaupt, dass Wunden dadurch besser heilen?
Wunden heilen mit Salzwasser besser
Im Volksmund wird zwar gesagt, man soll kein Salz in die Wunde streuen, doch auf die Heilung ist dies offenbar nicht bezogen. Denn Wunden heilen besser in Salzwasser, wird oft behauptet. Doch so manch einer sträubt sich dagegen, einen aufgeschürften Arm oder Fuß in salziges Meerwasser zu tauchen, denn das kann ziemlich brennen. Zudem sind sich viele unsicher, ob dieser Tipp wirklich stimmt. Eine Expertin weiß dazu mehr.
Feuchtes Milieu ist für die Wundheilung förderlich
Sylke Schneider-Burrus, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité Universitätsmedizin – Berlin, erklärte in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa, dass es grundsätzlich gut sei, eine Wunde mit Salzwasser zu reinigen.
„Es befeuchtet die Wunde, und das ist nicht verkehrt“, so die Medizinerin. Entgegen früherer Annahmen ist ein feuchtes Milieu für die Wundheilung nämlich förderlich.
Auf die richtige Konzentration kommt es an
Wie bei so vielem kommt es aber auch hier auf die richtige Konzentration an. Laut Schneider-Burrus sollte die bei 0,9 Prozent liegen, eine sogenannte physiologische Kochsalzlösung.
Demnach sind Meerwasser oder auch Salzlösungen zum Spülen der Nase für die Wundbehandlung zu hochkonzentriert. Dies kann dann einen gegenteiligen Effekt haben, die Wunde austrocknen und die Heilung sogar verzögern. Außerdem enthält Meerwasser zu viele Keime,wodurch sich die Wunde entzünden kann.
Beim Nordsee-Urlaub heilen Ekzeme gut
Doch der Aufenthalt am Meer trägt dennoch zur besseren Heilung bei. „Schürfwunden oder Ekzeme heilen gut beim Urlaub an der Ostsee oder Nordsee“, erklärte der Direktor der Klinik für Dermatologie an der Charité in Berlin, Prof. Torsten Zuberbier, in einer älteren dpa-Meldung.
Allerdings sei nicht bekannt, warum dem so sei. Möglicherweise spiele das im Meerwasser enthaltene Jod eine Rolle. Eine andere Erklärung sei die Kombination von Sonnenlicht und Salzwasser.
Hausmittel zur Wundheilung
Zur besseren Wundheilung stehen noch mehr natürliche Hausmittel zur Verfügung. So wird von Gesundheitsexperten häufig empfohlen, Wunden mit frischem Knoblauch zu behandeln. Und bei oberflächlichen, leicht nässenden und wenig blutenden Wunden, kann Zink zu einer besseren Heilung beitragen. Hat man sich allerdings tiefere Verletzungen zugezogen, heißt es: Ab zum Arzt! (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.