Herzinfarkt-Risiko sinkt auch noch bei Rauchstopp mit 60 Jahren
Raucher sterben im Schnitt fünfeinhalb Jahre früher an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Menschen, die ihr Leben lang nicht geraucht haben. Das ergab eine Untersuchung von Forschern am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Für ihre Studie analysierten sie die Daten von 500.000 Menschen aus Europa und den USA, die 60 Jahre oder älter waren. Wie sich herausstellte, profitieren auch Menschen in dieser Altersgruppe noch davon, wenn sie mit dem Rauchen aufhören. Ex-Raucher sterben demnach durchschnittlich zwei Jahre später als Raucher.
Je mehr Zigaretten desto höher das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wie die Forscher im Fachmagazin „British Medical Journal” berichten, senken Menschen, die ihre letzte Zigarette noch mit über 60 Jahren geraucht haben, ihr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall innerhalb weniger Jahre deutlich.
Die Forscher vom DKFZ stellten fest, dass Raucher im Schnitt fünfeinhalb Jahre früher an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben als lebenslange Nichtraucher. Ehemalige Raucher sterben knapp zwei Jahre früher. Je mehr Zigaretten ein Raucher konsumierte, desto größer war sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Schon in den ersten fünf Jahren nach der letzten Zigarette sinkt das Risiko messbar. Auch Menschen, die es erst nach ihrem 60. Geburtstag schaffen, das Rauchen aufzugeben, profitieren noch von verringerten Risiken für Herz-Kreislauferkrankungen“, teilt das DKFZ mit. „Jedoch gilt: Je länger der Rauchstopp zurückliegt, desto deutlicher sinkt das Risiko der Ex-Raucher, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu versterben.“
„Es ist also nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Selbst Menschen in der höchsten Altersgruppe profitieren gesundheitlich noch sehr davon“, berichtet Studienleiter Prof. Hermann Brenner. „Viele Herzinfarkte und Schlaganfälle mit all ihren schwerwiegenden Folgen ließen sich so verhindern.“
Bisher wurden die Auswirkungen eines Rauchstopps bei Älteren kaum untersucht. Die Studie des DKFZ belegt nun erstmals einen positiven Effekt für die Gesundheit, wenn die letzte Zigarette noch im fortgeschrittenen Alter geraucht wird.
Wer vor dem 40. Lebensjahr aufhört zu rauchen, lebt zehn Jahre länger
Für jüngere Menschen belegen dagegen bereits einige Studie den positiven Effekt eines Rauchstopps. So kam ein Forscherteam, das die Daten von mehr als einer Millionen Frauen auswertete, 2012 zu dem Ergebnis, dass diejenigen, die es schaffen vor ihrem 40. Lebensjahr das Rauchen aufzugeben, im Schnitt zehn Jahre länger leben. Eine noch höhere Lebenserwartung hatten die Frauen, die bereits vor ihrem 30. Geburtstag auf das Rauchen verzichteten.
Eine andere Studie untersuchte 2013 die Entwicklung der Todeszahlen von US-Amerikanern, die rauchen. Hier zeigte sich ein ähnliches Bild: Diejenigen, die zwischen ihrem 25. und 34. Lebensjahr aufhörten zu rauchen, lebten durchschnittlich zehn Jahre länger. Wer bis zu seinem 44. Geburtstag den Rauchstopp schaffte, lebte neun Jahre länger. Bei den bis 54-Jährigen waren es immerhin noch sechs Jahre mehr im Vergleich zu dauerhaften Rauchern. (ag)
/span>
Bild: Bernd Kasper/pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.