Gefahr Stress: Die Sicht der Chinesischen Medizin
Wer unter zu viel Stress leidet, den plagen oft Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Verspannungen und Schmerzen. Viele neigen dazu, diese ersten Symptome zu ignorieren. Oft führen solche ständigen Überbelastungen dann zu Burnout, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei ist Stress nicht immer schlecht. Sogenannter Eustress, etwa beim Joggen ist sogar gesund. Er trainiert das Immunsystem. Disstress dagegen macht auf Dauer krank – oft sogar chronisch krank. In der Entwicklung schwerer Erkrankungen spielt Stress aus Sicht der Chinesischen Medizin oft eine bedeutende Rolle.
“Der ständige Druck führt zu einem erhöhten Adrenalinausstoß, das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt an”, weiß Dr. Christian Schmincke, Leiter der Klinik am Steigerwald in Gerolzhofen. “Folgt keine körperliche Aktivität als ausgleichende Gegenreaktion, können sich Stresshormone im Körper anreichern und die Stresstoleranz senken. Ein negativer Kreislauf beginnt.” Stress schadet vor allem dem Herzen und fördert die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkten. “Akupunktur kann dem zu Beginn gut entgegenwirken. Gezieltes Nadeln der Akupunkturpunkte lenkt das vegetative Nervensystem in ‚ruhige Bahnen‘”, rät der Experte für chinesische Medizin.
Nach Ansicht der fernöstlichen Naturheilkunde steht Stress in engem Zusammenhang mit dem Mitteorgan des Körpers, dem Bauch. Er verarbeitet nämlich nicht bloß Nahrung, sondern auch Gefühle und soziale Herausforderungen. Als dauerhafter Begleiter im Alltag überfordert Stress das Mitteorgan in seiner Sortierfunktion und stört die Steuerung des Immunsystems, das schwerwiegende Krankheitsschübe nach sich ziehen kann. Es kann zu Depressionen, Kopfschmerzen, Rückenproblemen, Magenschwüren oder Darmbeschwerden, Erschöpfung und chronische Müdigkeit kommen.
Deshalb löst die Chinesische Medizin zunächst Energieblockaden, die sich häufig durch Rückenschmerzen oder Nackenverspannungen sowie Schlaflosigkeit äußern. Vor allem spezielle Massageformen wie Tuina oder Shiatsu erzielen gute Erfolge. Oft wirkt sich allein die körperliche Genesung schon positiv auf das psychische Empfinden Betroffener aus. Bei schweren Formen wie Burnout, chronischem Müdigkeitssyndrom und Fibromyalgie greift stets die vollständige 5-Säulen-Therapie, zu der neben der wichtigen chinesischen Arzneitherapie auch Akupunktur und Moxibustion, sanfte Körpertherapien, Qi Gong und vegetarische Kost zählen.
“Dazu sollte man für mehr Ausgleich sorgen: Nach einem anstrengenden Einkauf eine Viertelstunde aufs Sofa legen oder nach einem Streit mit dem Partner eine Runde um den Block laufen – das würde schon helfen. Wichtig ist, dass sich Phasen des Stresses und der Entspannung abwechseln“, empfiehlt Dr. Schmincke.
Akupressurpunkt Ma 36
Bei Unruhezuständen durch Überforderung bietet sich nach der Chinesischen Medizin die Stimulation des Punktes Ma 36 an. Er fördert die Erdfunktion und hat eine große beruhigende und gleichzeitig kräftigende Wirkung. Lage: Unter dem äußeren Knieauge, einen Querfinger außen neben der Schienbeinkante über dem Schienbeinmuskel. Dabei ist zu beachten: Über dem Punkt liegen starke Muskeln. Es bedarf großer Fingerkraft und gleichzeitig einem erheblichen Einfühlungsvermögen, um an diesen Punkten in die Tiefe zu dringen, ohne eine Anspannung des Muskels zu provozieren.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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