Bewegungsmangel bei Frauen ab 30 ist die größte Gefahr fürs Herz
20.06.2014
Für Frauen ab 30 sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronare Herzkrankheiten (KHK) gedanklich meist noch weit entfernt. Der Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) in München weist jedoch angesichts einer neuen Studie daraufhin, dass bereits in diesem Alter das Risiko für Frauen, am Herzen zu erkranken, zunimmt. Bewegungsmangel sei demnach der größte Risikofaktor für das Herz.
Bei Frauen ab 30 verursacht am häufigsten Bewegungsmangel koronaren Herzerkrankungen
„Allgemein zählen Übergewicht, Rauchen und Bluthochdruck neben Bewegungsmangel zu den hauptsächlichen Risikofaktoren für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit“, berichtet Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK). „Jetzt hat eine Studie aufgezeigt, dass Bewegungsmangel bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr noch vor Übergewicht, Rauchen und Bluthochdruck zu den meisten koronaren Herzerkrankungen führt.“ Rauchen sei laut Studie der größte Risikofaktor für jüngere Frauen unter 30 Jahren. „In dieser Altersklasse ist Tabakkonsum noch besonders häufig, viele Frauen hören dann aber Ende zwanzig zum Glück wieder mit dem Rauchen auf", erläutert Smetak.
Frauen ab 30 können mit Bewegung Risiko für Herzkrankheiten stark reduzieren
Der Studie zufolge, die im „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlicht wurde, können sich Frauen ab 30 Jahren aber mit ausreichend Bewegung vor einer koronaren Herzkrankheit schützen. „Beruf, Familie und Kinder führen bei vielen Frauen dazu, dass sie sich mit zunehmendem Alter immer weniger bewegen. Dabei würden pro Woche schon 150 Minuten Bewegung mittlerer Intensität ausreichen, um eine Erkrankung an KHK zu vermeiden – also zum Beispiel dreimal wöchentlich 50 Minuten (oder sechsmal 25 Minuten) im Garten arbeiten, Schwimmen, Walken oder auch Golfen", rät Smetak.
Bei einer KHK kommt es zur Fett- und Bindegewebeablagerung in den Herzkranzgefäßen. In der Folge verengen sich diese bis hin zum vollständigen Verschluss. Dadurch wird das Herzmuskelgewebe nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, so dass es beginnt, abzusterben. Dann kommt es zum Herzinfarkt.
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