BH hat offenbar keinen Einfluss auf Brustkrebsrisiko
06.09.2014
Einer nun von Forschern aus den USA veröffentlichten Studie zufolge erhöht das Tragen eines Büstenhalters das Brustkrebsrisiko offenbar nicht. Seit Jahren wird über einen solchen Zusammenhang spekuliert.
Brustkrebsrisiko durch Tragen eines BH offenbar nicht erhöht
Offenbar wird das Brustkrebsrisiko nicht durch das Tragen eines BH erhöht. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher aus den USA in einer Studie, die sie in der Fachzeitschrift „Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention“ veröffentlichten. Die Wissenschaftler haben sich des Themas unter anderem deshalb angenommen, da seit Jahren darüber spekuliert wird, ob ein entsprechender Zusammenhang besteht und da es kaum „wissenschaftliche Studien zu diesem Thema“ gibt. Beispielsweise wurde in der Vergangenheit behauptet, das Tragen eines Büstenhalters könnte durch den Druck auf das Lymphsystem die Brustkrebsgefahr erhöhen beziehungsweise den Abtransport von Stoffwechselabbauprodukten oder Giftstoffen behindern.
Ähnlich hohes Risiko
Wie die Autoren aber nun schreiben, scheine das Tragen eines BH das Risiko für die häufigsten Brustkrebsttypen nach der Menopause nicht zu erhöhen. Spekulationen, wonach ein enger BH möglicherweise den Abtransport von Zellabfall behindern könnte und damit ein Brustkrebsrisiko darstelle, seien Hintergrund der Untersuchung gewesen. Zudem erkranken Frauen in den Industriestaaten häufiger an Brustkrebs als in Entwicklungsländern. Der Forscher Lu Chen erläuterte laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP: „Das Risiko war ähnlich hoch, egal wie viele Stunden pro Tag eine Frau einen Büstenhalter getragen hat, ob sie einen BH mit Bügel trug oder in welchem Alter sie mit dem Tragen eines BH begonnen hatte.“
Hinweise auf erhöhtes Brustkrebsrisiko durch andere Faktoren
In die Studie waren demnach mehr als tausend Frauen mit Brustkrebs einbezogen worden, sowie als Vergleichsgruppe rund 470 Frauen ohne Brustkrebs. Die Teilnehmerinnen waren alle zwischen 55 und 74 Jahre alt. Sie wurden unter anderem zur Familiengeschichte befragt oder auch dazu, seit wann und wie lange täglich sie einen BH tragen. Auch wenn über die mögliche Gefahr des Tragens eines Büstenhalters vermutlich weiter diskutiert werden wird, einige Risikofaktoren für Brustkrebs sind weniger umstritten. So wurden in Studien Hinweise auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko unter anderem durch hohe Cholesterinwerte, den häufigen Verzehr von rotem Fleisch, Übergewicht und Adipositas oder verschiedene Chemikalien gefunden. (ad)
Bild: Peter Smola / pixelio.de
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