Wirkt sich die Reihenfolge verschiedener Getränke auf den Kater aus?
Viele Menschen halten sich beim Konsum von Alkohol an die alte Regel: Bier auf Wein, dass lass sein – Wein auf Bier, das rat ich dir. Doch die Reihenfolge, in der Menschen alkoholische Getränke konsumieren, hat laut einer aktuellen Untersuchung keinen Einfluss auf die Schwere des folgenden Katers.
Die Wissenschaftler der Universität Witten/Herdecke stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass es keine ideale Reihenfolge für den Konsum von verschiedenen Arten von Alkohol gibt, welche den folgenden Kater vermindern kann. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „American Journal of Clinical Nutrition“.
Achten Sie beim Konsum von Alkohol auf diese Warnzeichen
Um die Theorie zu testen, ob es einen Unterschied für einen späteren Kater macht, in welcher Reihenfolge verschiedene alkoholische Getränke zu sich genommen werden, gaben die Forschenden 90 Studenten Getränke in unterschiedlicher Reihenfolge und wechselten eine Woche später bei einem weiteren Versuch die Reihenfolge. Die Studie ergab, dass das Gefühl, wie betrunken die Menschen waren und ob sie sich übergeben, die besten Indikatoren für den nächsten Tag darstellten. Menschen sollten beim Alkoholkonsum auf diese Warnzeichen achten, um die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Katers zu verringern, raten die Experten.
Farbstoffe und Aromen können den Kater verstärken
Die meisten Personen haben ihre eigenen Vorstellungen darüber, was einen Kater verhindert und wie dieser erträglicher gemacht werden kann. Aber erstaunlicherweise gibt es nur wenige Informationen darüber, was genau den Kater nach dem Konsum von Alkohol verursacht, bisher gibt es auch kein wirklich effizientes und zuverlässiges Gegenmittel, erläutern die Wissenschaftler. Es wird angenommen, dass die Ursachen für einen Kater die auftretende Dehydratation, unser Immunsystem und Störungen des Stoffwechsels und der Hormone einschließen. Auch Farbstoffe und Aromen in zu sich genommenen Getränken können den Kater verschlimmern, was dazu führen kann, dass Getränke mit derselben Konzentration von Alkohol einen stärkeren Kater verursachen können.
Wie war der Versuch aufgebaut?
Für die Studie wurden die 90 Studenten im Alter zwischen 19 und 40 Jahren von der Universität Witten/Herdecke in Deutschland in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe trank rund zweieinhalb Liter Bier, gefolgt von vier großen Gläsern Weißwein. Die zweite Gruppe trank die gleichen Mengen Alkohol, aber in umgekehrter Reihenfolge. Die dritte Gruppe fungierte als Kontrollgruppe und trank entweder nur Wein oder nur Bier. Eine Woche später wechselten die Probanden der ersten beiden Gruppen, während die Teilnehmenden der Kontrollgruppe zu dem noch nicht aufgenommenen alkoholischen Getränk wechselten. Die Probanden wurden gebeten zu beurteilen, wie betrunken sie am Ende jedes Studientags waren und standen über Nacht unter ärztlicher Aufsicht. Die Änderung der Reihenfolge des Konsums der Getränke hatte keinen signifikanten Unterschied auf den folgenden Kater, dies ging aus den Antworten der Fragebögen hervor.
Frauen bekommen tendenziell einen stärkeren Kater
Es war nicht möglich, die Intensität des Katers basierend auf Faktoren wie Alter, Körpergewicht, Trinkgewohnheiten und der Häufigkeit, mit der Menschen normalerweise einen Kater bekommen, vorherzusagen. Es gab jedoch einen Unterschied zwischen den Geschlechtern, wobei Frauen tendenziell einen etwas stärkeren Kater hatten als Männer, sagen die Mediziner. Der einzige verlässliche Weg, um vorhersagen zu können, wie schlecht sich Menschen am nächsten Tag nach dem Konsum von Alkohol fühlen, ist, wie betrunken sich Betroffene während und direkt nach dem Konsum fühlen und ob sie krank sind, erläutert Studienautor Jöran Köchling von der Universität Witten/Herdecke. Für den Fall, dass auch Sie mal an einem Kater leiden sollten, hier noch eine Auflistung, welche Hausmittel bei einem Kater helfen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.