Wer schon vor dem Feierabend an Bier oder Wein denkt, kann schnell in die Alkoholabhängigkeit gleiten
16.12.2013
„Jetzt noch eine Sache erledigen und dann schnell das Feierabendbier trinken“, so oder so ähnlich denken viele Menschen kurz vor Arbeitsschluss. Derlei Gedanken können allerdings ein Hinweis für eine beginnende Alkoholabhängigkeit sein. Gefährdet sind auch diejenigen, die sehr schnell und vor allem viel Bier oder Wein trinken.
Ein ereignisreicher Tag mit viel Stress geht zu Ende. Viele denken dann an ein Glas Bier oder Wein zur Entspannung. Anette Wahl-Wachendorf vom Verband der Betriebs- und Werksärzte sagt, drei oder viermal pro Woche abends ein kleines Glas Wein oder Bier zutrinken, „ist noch in Ordnung“. In aller Regel treten dann noch keine Gewöhnungseffekte ein. Ein alarmierendes Zeichen sei es allerdings, wenn Trinkgedanken schon vor dem Ende der Arbeitszeit aufkommen. Es könne darauf hinweisen, dass der Wein oder das Bier einen hohen Stellenwert bekommt und eine Alkoholabhängigkeit näher rückt. Das passiert schnell, vor allem wenn der Alkohol zur Kompensation von Ärger und Stress konsumiert wird.
Die Ärztin gibt zu bedenken, dass einzelne Trinkgewohnheiten ebenfalls Negativanzeichen sein können. Bedenklich ist beispielsweise, wer bei einer Party in kurzer Zeit sehr viel, also mehr als die anderen, trinkt. „Das zeigt, dass jemand sehr gewöhnt ist an Alkohol und bewusst darauf zusteuert auf Pegel zu kommen“. Der Verdacht, es könne sich um eine Suchterkrankung handelt, liegt nahe.
Wer selbst bemerkt, dass der eigene Alkoholkonsum gestiegen ist, kann als erstes versuchen, den Alkohol für mindestens eine Woche ganz weg zulassen. Fällt dieses sehr schwer oder kann das Ziel nicht erreicht werden, sollte ein Arzt oder Therapeut kontaktiert werden. (sb)
Bild: Radka Schöne / pixelio.de
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