Elektronische Gesundheitskarte wird Pflicht
05.10.2013
In Deutschland wird derzeit flächendeckend die neue elektronische Gesundheitskarte (eGK) eingeführt und löst die bisherige Krankenversichertenkarte ab. Ab 2014 ist ein Bild auf der Karte dann Pflicht.
Gültigkeit endet zum Ende des Jahres
Die bisherige Krankenversichertenkarte verliert Ende des Jahres ihre Gültigkeit. Ab dem ersten Januar 2014 ist ausschließlich die neue elektronische Gesundheitskarte (eGK) mit dem Foto des Versicherten zulässig. Franziska Becher von der IKK classic erklärt: „Die Gültigkeit aller noch im Umlauf befindlichen alten KV-Karten endet zum 31. Dezember 2013.“ Darauf hätten sich die Kassenärztliche Vereinigung und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen verständigt.
95 Prozent der Versicherten haben die Karte bereits
Angaben des GKV-Spitzenverbandes zufolge, verfügen bereits rund 95 Prozent der Versicherten über die eGK. Die verbleibenden fünf Prozent sollten nun schnellstmöglich ein Foto bei ihrer Krankenkasse einreichen, damit die neue eGK noch rechtzeitig bis zum Jahresende ausgestellt werden kann. Voraussetzung für den Erhalt der neuen Karte ist ein aktuelles Passfoto, welches auf dieser abgebildet wird. Nur Versicherte unter 15 Jahren und wenige andere, wie etwa Pflegebedürftige erhielten ihre eGK auch ohne Lichtbild. Die meisten Krankenkassen bieten die Möglichkeit, ein Passfoto digital zu übermitteln.
Ohne Bild keine Karte
Versicherte, die ihrer Kasse kein Bild zur Verfügung stellen, erhielten laut Franziska Becher keine eGK: „Sie erhalten keine elektronische Gesundheitskarte und verfügen somit auch über keinen medizinischen Anspruchsnachweis.“ Das habe zur Folge, dass wenn nicht innerhalb von zehn Tagen nach einer Behandlung ein gültiger Versicherungsnachweis nachgereicht werde, der Arzt berechtigt sei, eine Privatrechnung auszustellen und eine Vergütung zu verlangen. „Die Erstattung dieser Kosten ist kompliziert und mit erheblichem Mehraufwand verbunden."
Kritik an der neuen Gesundheitskarte
Die neue elektronische Gesundheitskarte steht seit ihrer geplanten Einführung in der Kritik. Bis Juni diesen Jahres sollen bereits 728 Millionen Euro in die eGK investiert worden sein und dass obwohl deren Vorteile strittig sind. So könnte erst sehr langfristig ein Nutzen gesichert werden, indem durch bessere Datenanbindungen schneller und flexibler auf die Gesundheitsdaten der Patienten zurückgegriffen werden könne. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werfe dies jedoch Probleme auf. Auch Mediziner zeigen sich teilweise kritisch und so habe der Spitzenverband der Ärzte ausgesagt, dass die alten Karten noch lange im Jahr 2014 akzeptiert würden. Die teure Abschaffung der 1995 eingeführten Krankenversicherungskarte lässt sich wohl kaum rechtfertigen. (ad)
Bild: AOK Muster
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