US-Pharmaunternehmen entwickelt Implantat gegen Aids
Im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids hat die Forschung hat in den letzten Jahren große Erfolge erzielt. Jüngste Studien konnten beispielsweise zeigen, dass die Gefahr einer HIV-Infektion durch die vorbeugende Einnahme von Medikamenten deutlich gesenkt werden kann. Das US-amerikanische Pharmaunternehmen Intarcia Therapeutics entwickelt daher derzeit ein Implantat, welches die entsprechenden Wirkstoffe kontinuierlich abgeben und dadurch eine lückenlose Therapie ermöglichen soll. Unterstützt wird das Projekt von Bill und Melinda Gates, deren Stiftung insgesamt 140 Millionen Dollar für die Umsetzung zur Verfügung stellt.
Geringeres Ansteckungsrisiko durch vorbeugende Einnahme von Tabletten
Schon seit längerem ist bekannt, dass die vorbeugende Gabe von Medikamenten die Gefahr einer HIV-Übertragung deutlich verringern kann. Tabletten sollen das Infektionsrisiko senken, doch um die Wirksamkeit der Prophylaxe sicherzustellen, müssten diese lückenlos jeden Tag eingenommen werden. Um mehr Sicherheit bieten zu können, entwickelt das US-Pharmaunternehmen Intarcia Therapeutics derzeit ein spezielles Implantat, das zur Prävention von HIV eingesetzt werden soll.
Kontinuierliche Medikation durch Implantat
Ziel ist es laut einer Mitteilung des Unternehmens, mit dem Mittel die Ausbreitung von HIV im subsaharischen Afrika und in anderen besonders stark betroffenen Gebieten zu verhindern, indem nur ein oder zwei Behandlungen pro Jahr durchgeführt werden müssen. Bei diesen würde eine Mini-Pumpe in der Größe eines Streichholzes unter die Haut gesetzt, „um einen kontinuierlichen und konsistenten Fluss der Medikation zu liefern“, so der Bericht.
Mehr Sicherheit für gefährdete Personen
Um die Entwicklung des Implantats zu unterstützen, wolle demnach die Bill & Melinda Gates Foundation bis zu 140 Millionen US-Dollar investieren. 90 Millionen Dollar würden dabei in Form von zielgebundenen Fördergeldern fließen, um das HIV-Prophylaxe-Programm schneller voran zu bringen.
„Es gibt einen unverzichtbaren Bedarf für eine HIV/AIDS-Intervention, die es Personen mit erhöhtem Risiko ermöglicht, die Prävention leichter in ihr alltägliches Leben einzubauen”, sagte Gates Foundation-CEO Sue Desmond-Hellman laut der Mitteilung. „Wir sind optimistisch in Hinblick auf unsere Partnerschaft mit Intarcia und der Aussicht auf ein implantierbares prophylaktisches Mittel, das für Menschen in Not einen himmelweiten Unterschied machen könnte“, so Desmond-Hellman weiter. (nr)
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