Neue Therapieoption bei schweren Hauterkrankungen
09.03.2012
Neue Therapieoption bei schweren Hauterkrankungen: die Blaulichttherapie. Ekzeme, juckende oder schuppende Haut: unangenehme Veränderungen der hauchdünnen Schutzschicht unseres Körpers treten immer häufiger auf. Viele Betroffene schämen sich, leiden sehr unter ihrem äußerlichen Makel und fühlen sich erheblich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Cremes und Tabletten helfen oft nur bedingt und verschlechtern den Hautzustand auf Dauer meist noch weiter. Wer diesen Teufelskreis durchbrechen möchte, findet nun in der sogenannten gepulsten Blaulichttherapie eine sanfte und nachhaltige Alternative zur üblichen schulmedizinischen Behandlung mit UV-Licht oder Cortison. Nach einer Studie der Universitäts-Hautklinik Mainz gaben 75 Prozent der Patienten an, dass diese neue Therapieform die bisher beste Methode gewesen sei. Sie setzt auf die stabilisierende Kraft UV-freier Strahlen im blauen Spektralbereich.
„Die gepulste Blaulichttherapie eignet sich vor allem zur Behandlung von entzündlichen und allergischen Erkrankungen der Haut und zeigt besonders bei Neurodermitis und Schuppenflechte gute Resultate“, berichtet Dr. med. Marcella Kollmann-Hemmerich, Fachärztin für Dermatologie an der Lichtklinik München. „Und das meist über viele Monate oder gar Jahre.“ Ihre Erfolge beruhen auf der Wirkung von intensivem blauen Licht auf fehlgeleitete Immunzellen – eine Ursache vieler Hauterkrankungen. Die Lichteinwirkung führt zu deren Zerfall, lässt die Entzündung abklingen und stellt das komplexe Gleichgewicht wieder her. Dadurch erholt sich die Haut und heilt ab. Neben der Art des Lichts spielt auch die Taktung eine wesentliche Rolle für die positiven Effekte dieser Blaulichttherapie. Denn der Organismus ist für gepulste Reize – also Reize, die nicht kontinuierlich, sondern in gleichmäßigen Abständen auftreten, besonders empfänglich. Begleitend zum besseren Hautbild kommt es während der Behandlung auch häufig zur Abschwächung systemischer Begleiterscheinungen wie beispielsweise Nahrungsmittelallergien. Zudem stellt die gewebeschonende und nebenwirkungsfreie Therapie besonders für Säuglinge und Kleinkinder eine Option zu herkömmlichen schulmedizinischen Maßnahmen dar. Untersuchungen zufolge tritt bei der Mehrzahl der Patienten bereits nach ein bis drei Behandlungszyklen eine merkliche Ekzem-Besserung und Juckreiz-Abnahme ein.
„Erfahrungen zeigen, dass dank gepulster Blaulichttherapie der Bedarf an entzündungshemmenden Medikamenten meist deutlich sinkt,“ weiß Dr. Kollmann-Hemmerich. Vor allem in besonders schweren Fällen, die auf gängige Behandlungsmethoden nicht oder nur unzureichend ansprechen, erzielt sie gute Ergebnisse. Hier übernehmen Krankenkassen in der Regel auch die Kosten für die bundesweit angebotene Therapie. (pm)
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