Seltene Krankheit, wundervolle Genesung: Blinder erlangt nach 20 Jahren Augenlicht zurück
Ein Mann aus den USA, der vor fast 20 Jahren erblindete, kann nun wieder sehen. Bei dem heute 55-Jährigen war eine seltene Krankheit diagnostiziert worden, die ihm das Augenlicht raubte. Warum er es jetzt wieder zurück gewann, können sich die Ärzte bislang nicht erklären.
Augenlicht nach Jahren wiedererlangt
Immer wieder wird berichtet, dass Menschen vorübergehend erblinden. Passieren kann dies beispielsweise bei regelmäßiger Handy-Nutzung in der Nacht im Dunkeln, wie ein Ärzte-Team aus Großbritannien im Fachmagazin „The New England Journal of Medicine“ schrieb. Dass ein Mensch allerdings jahrelang sein Augenlicht verliert und es dann wiedererlangt – und das auch noch ohne erkennbaren Grund – ist mehr als außergewöhnlich. Doch genau das ist einem Mann in den USA widerfahren.
Erster Lichtblick nach 16 Jahren
Laut einem Bericht des US-amerikanischen Senders „CBS“ hat ein Mann aus Manhattan (New York), der 1997 erblindete, seine Sehkraft weitgehend wiedererlangt.
Der mittlerweile 55 Jahre alte Kevin Coughlin, bei dem damals „Leber’sche Hereditäre Optikus-Neuropathie“ (LHON) diagnostiziert wurde, erklärte: „Ich sah buchstäblich nur einen sehr dicken, undurchdringlichen Nebel.“
Doch vor drei Jahren sah er nach eigenen Aussagen erstmals seit mehr als 16 Jahren wieder etwas, die „Reflexion eines Lichtstrahls auf meinem Medikamentenschrank“.
Sehfähigkeit bei 70 Prozent
Medienberichten zufolge hat sich seine Sehfähigkeit inzwischen auf 70 Prozent verbessert – Tendenz steigend. Warum dies so ist, können die Ärzte bislang nicht erklären. Coughlin selbst meint, es könnte mit seiner Ernährungsumstellung und der seit langem praktizierten Meditation zusammenhängen.
Der New Yorker brachte gegenüber „CBS“ seine große Freude über die wiedergewonnene Sehkraft zum Ausdruck. Auch darüber, dass sein Blindenhund Elias nicht mehr zum Einsatz kommt: „Ich sehe mehr und mehr und Elias hat sein Geschirr seit eineinhalb Jahren nicht mehr getragen.“
Männer erkranken deutlich häufiger
Die Leber’sche Hereditäre Optikus-Neuropathie, die bei Coughlin festgestellt worden war, ist eine seltene erbliche Erkrankung, die laut dem Internetportal „Seltene Krankheiten“ innerhalb von Wochen oder Monaten zu einem meist anhaltenden hochgradigen und beidseitigen Sehverlust führt.
„Ungefähr eine unter 30.000 Personen erkrankt an LHON, dabei erkranken Männer deutlich häufiger als Frauen. Das Erkrankungsalter liegt meist zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr“, schreiben die Experten.
Sehleistung durch Wechselstrom-Impulse aktivieren
Bisher gab es keine gesicherte Therapie für die Erkrankung, in den letzten Jahren wurde aber über einige ermutigende Ansätze berichtet.
Mediziner der Universitäten Göttingen und Magdeburg und der Charité-Universitätsmedizin Berlin konnten vor kurzem nachweisen, dass bei teilweise erblindeten Glaukom-Patienten die Sehleistung durch Wechselstrom-Impulse neu aktiviert werden kann. Unter den Studienteilnehmern waren auch Patienten mit LHON. (ad)
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