Haustiere bringen verschiedene gesundheitliche Vorteile
Millionen Menschen hierzulande haben Haustiere. Hunde, Katzen und Co. sind nicht nur süß, sondern bringen auch diverse gesundheitliche Vorteile mit sich. Sie können unter anderem dazu beitragen, den Blutdruck zu senken oder Stress abzubauen.
Allein in den deutschen Haushalten leben mehr als 30 Millionen Haustiere unterschiedlichster Arten. Katzen sind dabei am beliebtesten bei den Deutschen. Was vielen nicht bekannt ist: Haustiere können auch erhebliche – und manchmal überraschende – gesundheitliche Vorteile bringen, wie Molly Gross, eine zertifizierte Spezialistin für das Leben von Kindern und Hundeführerin in einem Beitrag der Cleveland Clinic (USA) erklärt.
Entspannung
„Forschungen haben gezeigt, dass das Streicheln eines Hundes das Stresshormon Cortisol senkt“, sagt Gross. „Dies hilft, Ihren Blutdruck zu senken, und hilft Ihnen insgesamt, sich weniger gestresst zu fühlen.“
Routine einhalten
Alle, die einen Hund oder eine Katze haben, wissen, wer wirklich für die Essenszeiten zuständig ist. „Sie müssen jeden Morgen aufstehen, weil Ihr Hund raus muss“, so Gross. Für Menschen kann es von Vorteil sein, diesen Anstoß zum Aufwachen zu haben. „Es sorgt für eine Routine, und diese Routine zu haben gibt Ihnen einen körperlichen und geistigen Schub.“
Soziale Beziehungen
Haustiere können auch zu mehr menschlichen sozialen Beziehungen führen. Wie oft sind Sie schon mit Ihrem Hund Gassi gegangen und haben dann Fremde getroffen, die ein Gespräch anfangen, nur weil Ihr Tier so süß ist?
„Tiere gehören zur Familie und werden zum Begleiter“, bemerkt Gross. „Aber Tiere können Ihnen auch helfen, sozial zu sein und sich weniger allein oder isoliert zu fühlen, wenn Sie zu Hause sind.“
In der Tat kann ein pelziger Begleiter helfen, selbst wenn Sie nur zu Hause sind. Eine Umfrage der Zeitschrift „Aging & Mental Health“ unter Erwachsenen im Alter von 65 oder älter mit Haustieren ergab, dass ihre Tiere ihnen zugute kommen, indem sie unter anderem „ein Gefühl von Zweck und Bedeutung vermitteln, Einsamkeit reduzieren und Sozialisierung fördern“.
Mehr Bewegung
Körperliche Bewegung ist der Schlüssel zu einem gesunden Lebensstil. Fachleute sind sich im Allgemeinen einig, dass Erwachsene für eine gute Gesundheit mindestens 150 Minuten aerobe körperliche Aktivität mit moderater Intensität pro Woche benötigen.
Der Nutzen: eine verbesserte Gesundheit des Gehirns, Gewichtskontrolle, verbesserte kardiorespiratorische Fitness und Muskelkraft sowie ein verringertes Risiko für chronische Krankheiten wie Herzkrankheiten, Schlaganfall, Krebs und Diabetes.
Vor allem mit einem Hund können Sie sich ziemlich viel bewegen. Und den meisten Besitzenden macht das auch Spaß.
Jedes Haustier kann Ihrer Gesundheit zugute kommen
Letztendlich müssen Sie nicht unbedingt einen Hund oder eine Katze haben, um die Vorteile eines Tieres zu erleben.
„Ich bin mit Hunden aufgewachsen und sie sind immer bereit, dich zu begrüßen und dir Zuneigung zu schenken und dich bedingungslos zu lieben“, sagt Gross.
„Aber ich kann mir vorstellen, dass das wahrscheinlich auch für einige andere Tiere gilt. Tatsächlich bin ich mir sicher, dass die Katzenliebhaber und die Reptilienliebhaber zustimmen würden, dass es einige ähnliche Vorteile gibt.“
Assistenztiere
Es ist wichtig zu beachten, dass Assistenztiere zwar viele der gleichen gesundheitlichen Vorteile wie Haustiere bieten – zum Beispiel Kameradschaft und helfen, sich weniger allein zu fühlen – aber nicht dasselbe sind.
Assistenztiere werden speziell ausgebildet, um Menschen mit bestimmten Beeinträchtigungen zu unterstützen.
„Wenn Assistenztiere bei Menschen untergebracht werden, retten sie deren Leben“, erklärt Gross. „Sie bieten eine Reihe von Dienstleistungen an, die auf die Bedürfnisse einer Person zugeschnitten sind, von der Unterstützung beim sicheren Überqueren der Straße bis hin zur Warnung vor niedrigem Blutzucker.“
Einrichtungshunde
Haustiere und Assistenztiere unterscheiden sich auch von Einrichtungshunden. Dies sind Hunde, die in Krankenhäusern alle Arten von Unterstützung anbieten.
Zum Beispiel kümmert sich Gross um einen Einrichtungshund in der Cleveland Clinic. „Er erhielt eine ähnliche Ausbildung wie ein Diensttier“, erklärt sie. „Aber diese Hunde sind darauf trainiert, tiergestützte Therapieinterventionen mit ihren Hundeführern durchzuführen und mehreren Patienten zu helfen, anstatt einer Person zu dienen.“
Laut Gross hilft das Tier bei Therapien und Behandlungen, die Kinder durchlaufen. „Das könnte ihnen helfen, nach einer Operation aufzustehen oder aus dem Bett aufzustehen“, fährt sie fort, „oder ihre Nerven vor, während oder nach einem Eingriff zu beruhigen“, so die Expertin.
„Hunde haben die Macht, Menschen ein sicheres Gefühl zu geben, und sie bauen Beziehungen schneller auf als jeder Mensch.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: The Health Benefits of Pets, (Abruf: 12.02.2023), Cleveland Clinic
- Genieve Zhe Hui Gan, et al.: Pet ownership and its influence on mental health in older adults; in: Aging & Mental Health, (veröffentlicht: 27.06.2019), Aging & Mental Health
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.