Losartan: Nach Valsartan-Rückruf Verunreinigungen in weiterem Blutdrucksenker entdeckt
Nachdem vor wenigen Wochen eine Rückrufaktion für Bluthochdruck-Mittel mit Valsartan gestartet wurde, ist nun bekannt geworden, dass auch weitere Blutdrucksenker verunreinigt wurden. Den Angaben zufolge werden die betroffenen Arzneimittel nicht mehr in den Markt ausgeliefert.
Rückruf für valsartanhaltige Arzneimittel
Anfang Juli hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Rückruf für valsartanhaltige Arzneimittel des chinesischen Herstellers „Zhejiang Huahai Pharmaceuticals“ gestartet, da krebserregende Verunreinigungen in den blutdrucksenkenden Präparaten gefunden worden waren. Nun sind in weiteren Sartanen Verunreinigungen entdeckt worden.
Verunreinigungen in weiteren Blutdrucksenkern
Im Zuge des Skandals um die verunreinigten Blutdrucksenker werden Fertigarzneimittel mit dem Wirkstoff Valsartan und weiteren Sartanen im Rahmen eines europäischen Risikobewertungsverfahren auf NDMA- (N-Nitrosodimethylamin) bzw. NDEA-Verunreinigungen untersucht.
Details zu dem Verfahren können bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) abgerufen werden.
Wie das BfArM mitteilt, wird die Untersuchung von einer unabhängigen amtlichen Arzneimitteluntersuchungsstelle (Official Medicines Control Laboratory (OMCL)) durchgeführt.
Das OMCL hat nun die Verunreinigung NDEA (N-Nitrosodiethylamin) in geringen Mengen in einem weiteren Sartan (Losartan) gefunden.
Den Angaben zufolge wurde der in diesem Arzneimittel verwendete Wirkstoff Losartan von der indischen Firma Hetero Labs hergestellt.
Die betroffenen Arzneimittel seien seitens des pharmazeutischen Unternehmers in Quarantäne genommen worden und würden somit nicht mehr in den Markt ausgeliefert.
Zur Behandlung verschiedener Erkrankungen
Laut dem BfArM sind Sartane (hierzu zählen u.a. Candesartan, Irbesartan, Losartan, Olmesartan und Valsartan) sogenannte Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, die zur Behandlung einer arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) eingesetzt werden.
Auch bei einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche), nach einem kürzlich aufgetretenen Herzinfarkt oder bei Patienten, die Nierenerkrankungen und zusätzlich eine Hypertonie und einen Typ-2-Diabetes mellitus haben, werden diese Medikamente verwendet.
Die Präparate sind allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen erhältlich.
In manchen Fällen wird auf diese Mittel zurückgegriffen, um hohen Blutdruck zu senken, weil die Einnahme anderer Medikamente bei den Patienten zu andauerndem Reizhusten führt. (ad)
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