Bund zahlt zehn Millionen Euro für HIV-infizierte Bluter
07.06.2014
In den 1980er Jahren wurden viele Bluter in Deutschland durch verunreinigtes Plasma mit HIV infiziert. Wie die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas mitteilte, gibt der Bund weitere zehn Millionen Euro für die Opfer des Bluter-Skandals.
Weitere zehn Millionen Euro für Opfer des Bluter-Skandals
Über 1.500 Hämophilie-Patienten, so der Fachausdruck für die Bluterkrankheit, hatten sich in den 1980er Jahren in Deutschland über kontaminierte Gerinnungspräparate mit HIV angesteckt. Über 1.000 der Betroffenen starben damals. Wie die SPD-Abgeordnete Bärbel Bas nach den Haushaltsberatungen am Freitag in Berlin laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, stellt der Bund weitere zehn Millionen Euro für die Opfer des sogenannten Bluter-Skandals zur Verfügung. Leistungen erhalten nicht nur die rund 550 noch lebenden Betroffenen, sondern auch Angehörige.
Leistungen bis 2017 gesichert
Die betroffenen Hämophilie-Patienten erhalten Hilfen aus der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“, in deren Rat Bas Mitglied ist. Die Finanzspritze sichere Leistungen für die Betroffenen und ihre Familien bis 2017. Bas sagte, dass nun auch die anderen Stifter, also die Länder, die Pharmaindustrie und das Rote Kreuz, in der Verantwortung seien, die Stiftung auch nach 2017 ausreichend mit Geld auszustatten. Die Stiftung war 1995 gegründet worden.
Risiken wurden heruntergespielt
Zu den Infektionen kam es, weil die Präparate damals trotz Erkenntnissen über Gefahren spät vom Markt genommen und Risiken heruntergespielt worden waren. 1994 hatte der damalige Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) in der Folge des Skandals das Bundesgesundheitsamt (BGA) aufgelöst und ein Jahr später wurde die Bundesstiftung ins Leben gerufen. Ursprünglich hatten Experten den Tod aller Betroffenen bis 1999 erwartet gehabt. Die Mittel für die Stiftung mussten bereits früher aufgestockt werden. (ad)
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