Blutdruck natürlich senken: Salzarme Ernährung hilft
Die meisten Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck (Hypertonie) müssen regelmäßig Medikamente einnehmen, um ihren Blutdruck zu senken. Doch auch eine Ernährungsumstellung kann diesen Effekt haben. So kann etwa salzarme Kost zu einer Reduzierung des Blutdrucks beitragen. Manche Betroffene erhoffen sich, dass sie dadurch weniger Tabletten nehmen müssen.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind die Zusammenhänge zwischen Speisesalzzufuhr und Blutdruck eindeutig: „Eine hohe Speisesalzzufuhr erhöht das Risiko für Bluthochdruck (Hypertonie)“, schreiben die Fachleute. Die Reduzierung des Salzkonsums ist eine Möglichkeit, den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken. Können Betroffene dadurch aber auch die Einnahme von Blutdrucksenkern reduzieren?
Großteil der Bevölkerung konsumiert zu viel Salz
Salz ist zwar lebensnotwendig, doch die meisten Menschen verzehren deutlich mehr Salz, als der Körper braucht.
Der DGE zufolge nehmen Männer in Deutschland im Schnitt zehn Gramm Salz und Frauen 8,4 Gramm am Tag auf. 75 Prozent der Männer und fast 70 Prozent der Frauen hierzulande essen mehr als die von der DGE empfohlenen sechs Gramm Salz täglich.
Zu viel Salz kann den Blutdruck erhöhen. Doch wie die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) auf ihrer Webseite erklärt, können etwa die Hälfte aller Personen, die an Bluthochdruck leiden, diesen mit einer kochsalzreduzierten Ernährung senken.
Eines der größten Gesundheitsrisiken in der westlichen Welt
Fachleuten zufolge leiden allein in Deutschland etwa 20 bis 30 Millionen Menschen an Hypertonie. Unbehandelter Bluthochdruck zählt zu den größten Gesundheitsrisiken in der westlichen Welt.
Er ist Risikofaktor Nummer Eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit für viele Todesfälle durch Herzinfarkt oder Schlaganfall verantwortlich.
In vielen Fällen wird hoher Blutdruck mit Arzneimitteln behandelt. Doch häufig lässt sich Bluthochdruck auch ohne Medikamente senken. Helfen kann dabei unter anderem eine salzärmere Kost.
Sparsam mit Kochsalz umgehen
Der SGE zufolge stammt der größte Teil des Kochsalzes, den wir konsumieren, aus Produkten wie Wurst und Wurstwaren, geräucherten und gepökelten Fleischwaren, Fertiggerichten oder Salzgebäck, aber auch aus Käse oder Brot.
Daher ist es gegebenenfalls ratsam, den Konsum dieser Lebensmittel zu überdenken. Zu bevorzugen sind laut den Fachleuten frische Produkte wie Obst, Gemüse, Kartoffeln, Vollkorngetreide, frisches Fleisch, Fisch, Eier, Milch, Joghurt, Quark.
Auch in der Küche gilt es, stets sparsam mit Kochsalz umzugehen. Kräutersalz, Aromat, Bouillon, Saucenpasten, Fleischwürzmischungen und ähnliches enthalten ebenfalls viel Salz. Am Tisch sollte am besten nicht nachgewürzt werden.
Blutdruck natürlich senken
Es ist jedoch nicht sinnvoll, salzlos zu essen. Die SGE empfiehlt, zu versuchen mit Kräutern, Gewürzen, frischem Knoblauch und Zwiebeln schmackhaft zu würzen und so einen Teil des Salzes zu ersetzen.
Das Salzempfinden wird sich Schritt für Schritt anpassen, so dass die Speisen nicht als fade empfunden werden.
Weitere Maßnahmen, die bei Bluthochdruck empfohlen werden, sind eine Gewichtsreduktion bei bestehendem Übergewicht, ein maßvoller Umgang mit Alkohol, Rauchstopp sowie regelmäßige Bewegung. Die Blutdruckwerte sollten weiterhin kontrolliert werden.
Doch selbst wenn die salzärmere Ernährung und weitere Maßnahmen zur Reduzierung des Blutdrucks beitragen: Eine Verringerung oder gar Absetzung der Medikamente darf nie ohne Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt erfolgen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE): Ernährung in verschiedenen Lebenssituationen, (Abruf: 09.06.2020), Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Speisesalzgehalt in Lebensmitteln senken, (Abruf: 09.06.2020), Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.