Langfristiger Konsum von Preisbeersaft wirkt gegen Bluthochdruck
Laut der Deutschen Hochdruckliga leidet jede dritte bis vierte Person in Deutschland an Bluthochdruck (Hypertonie). Häufig kann das Problem durch eine gesündere Ernährung unter Kontrolle gebracht werden. In einer neuen Studie hat sich nun gezeigt, dass der langfristige Konsum von Preiselbeersaft hohen Blutdruck senkt und die Funktion der Blutgefäße verbessert.
Allein in Deutschland leiden etwa 20 bis 30 Millionen Menschen an Bluthochdruck. Unbehandelte Hypertonie ist Risikofaktor Nummer Eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit für viele Todesfälle durch Herzinfarkt oder Schlaganfall verantwortlich. Neben medikamentösen Therapien spielt die Ernährung eine Schlüsselrolle bei der Behandlung von hohem Blutdruck.
Hoher Blutdruck wurde signifikant gesenkt
Wie die University of Helsinki (Finnland) in einer Mitteilung schreibt, haben epidemiologische Studien gezeigt, dass polyphenolreiche Lebensmittel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Preiselbeeren, Heidelbeeren, Cranberrys und schwarze Johannisbeeren sind ausgezeichnete Quellen für Polyphenole.
In ihrer Doktorarbeit untersuchte Anne Kivimäki die kardiovaskulären Effekte von kaltgepresstem Preiselbeersaft, Cranberrysaft und schwarzem Johannisbeersaft. Diese wurden als Trinkflüssigkeit für acht bis zehn Wochen an genetisch hypertensive Ratten verabreicht.
Es zeigte sich, dass verdünnter Preiselbeersaft hohen Blutdruck signifikant senkte, während Saft, der mehr Polyphenole enthielt, die Funktion beeinträchtigter Blutgefäße auf das Niveau gesunder Gefäße verbesserte.
Der Saft verhinderte aber nicht die altersbedingte Erhöhung des Blutdrucks, die für den hypertensiven Tierstamm typisch ist.
Kein Ersatz für Medikamente
„Diese experimentellen Ergebnisse müssen durch vergleichende klinische Studien an gesunden Personen mit leicht erhöhtem Blutdruck belegt werden, die zu diesem Zeitpunkt eine Ernährungs- und Lebensstilberatung anstelle einer medikamentösen Therapie erhalten“, so Kivimäk.
„Preiselbeersaft ist kein Ersatz für Medikamente, aber eine gute ernährungsbedingte Ergänzung“, sagt die Forscherin.
Die Ergebnisse der Untersuchung wurden auf der Webseite der University of Helsinki veröffentlicht.
Positive Auswirkungen polyphenolreicher Lebensmittel
Schon frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass sich der Verzehr von polyphenolreichen Lebensmitteln wie Beeren, Früchten, Tee und Kakao positiv auf die kardiovaskuläre Gesundheit auswirken kann.
So berichteten Forschende aus Großbritannien vor kurzem im „American Journal of Clinical Nutrition“, dass der tägliche Verzehr von zwei Äpfeln das Risiko von Herzerkrankungen wie Herzinfarkt verringern kann. Der positive Effekt wurde auf die in dem Obst enthaltenen fasernreichen Ballaststoffe sowie auf die Polyphenole zurückgeführt.
Und eine Studie US-amerikanischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lieferte Hinweise darauf, dass Polyphenole in Sauerkirschen dazu beitragen könnten, Bluthochdruck und Cholesterin zu senken.
Die Ergebnisse der Forschenden waren vor wenigen Monaten im Fachmagazin „Food & Function“ präsentiert worden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- University of Helsinki: Lingonberry juice may lower elevated blood pressure, (Abruf: 05.01.2020), University of Helsinki
- University of Helsinki: Lingonberry juice, blood pressure, vascular function and inflammatory markers in experimental hypertension, (Abruf: 05.01.2020), University of Helsinki
- American Journal of Clinical Nutrition: Two apples a day lower serum cholesterol and improve cardiometabolic biomarkers in mildly hypercholesterolemic adults: a randomized, controlled, crossover trial, (Abruf: 05.01.2020), American Journal of Clinical Nutrition
- Food & Function: Impact of tart cherry juice on systolic blood pressure and low-density lipoprotein cholesterol in older adults: a randomized controlled trial, (Abruf: 05.01.2020), Food & Function
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