Warum sich das Durchhalten von guten Vorsätzen bei Hypertonie lohnt
Gesünder ernähren, Gewicht reduzieren, mehr Sport treiben und das Rauchen aufgeben – das sind wahrscheinlich die häufigsten Vorsätze, die zum Jahreswechsel vorgenommen werden. Bei vielen Personen bleibt es allerdings beim Vornehmen. Dabei kann die Umsetzung genau dieser Vorsätze zu einer deutlich besseren Gesundheit und Lebensqualität führen, insbesondere wenn die Betroffenen hohe Blutdruckwerte haben. Bluthochdruck-Experten geben Tipps, wie Sie im Jahr 2019 ihren Bluthochdruck in den Griff kriegen können.
Die Fachgesellschaft Deutsche Hochdruckliga rät zum Beginn des Jahres zur Einhaltung von Lebensstilmaßnahmen, die nachweislich den Bluthochdruck reduzieren und somit auch das Risiko für schwere Gefäßerkrankungen wie einen Herzinfarkt und Schlaganfall und andere Folgeerkrankungen wie Nierenversagen absenken. Laut der Fachgesellschaft kann jeder selbst mit den richtigen Maßnahmen für den Erhalt der eigenen Gesundheit bis ins hohe Alter sorgen.
Bluthochdruck – eine oft vermeidbare Volkskrankheit
„Jeder Dritte ist in Deutschland von Bluthochdruck betroffen, bei den über 60-Jährigen ist es sogar jeder zweite“, berichten die Herzspezialisten der Deutsche Hochdruckliga. Zu den gravierenden Folgeerkrankungen zählen zahlreiche Herzkrankheiten, Nierenversagen und Netzhautveränderungen. Außerdem stehe Hypertonie im Verdacht, Demenzen zu begünstigen. Laut der Fachgesellschaft könnte jedoch jeder zweite Herzinfarkt und Schlaganfall vermieden werden, indem man rechtzeitig die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergreift.
Ab wann sollte hoher Blutdruck medikamentös behandelt werden?
Ab Blutdruck-Werten von 140/90 mm HG empfiehlt die Fachgesellschaft eine medikamentöse Behandlung. Das Risiko für Folgeerkrankungen steige allerdings schon ab Werten von 130/80 mm Hg. Gerade für Personen mit hohen Blutdruckwerten, die noch keine Medikamente einnehmen, empfiehlt die Hochdruckliga Lebensstilmaßnahmen, um den Blutdruck natürlich zu senken. „Oft können allein dadurch normale Blutdruckwerte erreicht werden – und zwar ganz ohne Nebenwirkungen“, betont Professor Dr. Bernhard K. Krämer, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Hochdruckliga in einer Pressemeldung.
Übergewicht als Hauptrisikofaktor
„Übergewichtige Menschen sollten abnehmen“, empfehlen die Experten. Denn Übergewicht sei ein Hauptrisikofaktor für Bluthochdruck. Als besonders erfolgreich hätten sich Gruppenprogramme zum Abnehmen erwiesen. Daher rät die Fachgesellschaft übergewichtigen Personen dazu, zusammen mit dem Hausarzt ein geeignetes Abnehm-Konzept zu finden und dies durchzuziehen. Jedes verringerte Pfund am Körper vermindere auch den Druck auf die Gefäße.
Trainieren geht über stagnieren
Den Hochdruckliga-Spezialisten zufolge ist aber nicht nur das Körpergewicht, sondern auch das richtige Verhältnis zwischen Muskel- zu Fettmasse ausschlaggebend. Auch eine untrainierte dünne Person habe ein erhöhtes Risiko für Hypertonie. „Ob dick oder dünn: Sport ist eine wichtige Maßnahme, um Bluthochdruck zu vermeiden und zu behandeln“, ergänzt Professor Dr. med. Burkhard Weisser, der Direktor des Instituts für Sportwissenschaft an der Universität Kiel.
Die zehn Gebote der gesunden Ernährung
Gesunde Ernährung wird bei zahlreichen Erkrankungen und Beschwerden als Präventionsmaßnahme genannt. So auch bei Bluthochdruck. Doch was bedeutet das genau? Um gesunde Ernährung nicht zu einer hohlen Phrase verkommen zu lassen, steckte die Deutsche Hypertonie Akademie eine gesunde Ernährung mit diesen zehn Leitprinzipien ab:
- Maximal zehn Prozent der täglichen Energie sollte aus gesättigten Fettsäuren stammen (vorwiegend in Fleisch- und Milchprodukten). Diese sollte so oft wie möglich durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren ersetzt werden (z.B. enthalten in Fisch, pflanzlichen Ölen, Nüssen).
- Transfette vermeiden: Trans-Fettsäuren werden zur industriellen Fetthärtung eingesetzt und erhöhen nachweislich das Gesamtcholesterin im Körper.
- Nicht mehr als fünf bis sechs Gramm Kochsalz am Tag konsumieren.
- Viele Ballaststoffe essen (empfohlen werden 30 bis 45 Gramm, vorwiegend aus Vollkornprodukten).
- Zwei mal täglich Obst essen.
- Drei mal am Tag Gemüse zu sich nehmen.
- Ein bis zwei mal pro Woche Fisch oder Meeresfrüchte essen.
- Täglich 30 Gramm ungesalzene Nüsse konsumieren.
- Alkoholkonsum reduzieren: Frauen sollten nicht mehr als 10 Gramm und Männer nicht mehr als 20 Gramm reinen Alkohol pro Tag trinken.
- Gezuckerte und gesüßte Getränke möglichst ganz vermeiden.
(vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.