Sellerie kann helfen, den Blutdruck zu senken
Zu hohe Blutdruckwerte gehören zu den gefährlichsten Risikofaktoren für Schlaganfall, Herzinfarkt und viele weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer seinen Blutdruck natürlich senken möchte, sollte sich ausreichend bewegen, mögliches Übergewicht abbauen, auf Tabak und Alkohol verzichten und sich ausgewogen ernähren. Bestimmte Lebensmittel können dazu beitragen, den Blutdruck zu senken – unter anderem auch Sellerie.
Es ist bekannt, dass Sellerie die Verdauung anregt und beim Abnehmen helfen kann. Zudem versorgt er den Körper mit wichtigen Mineralstoffen wie Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium, aber auch mit Vitamin E, Provitamin A, sekundären Pflanzenstoffen und ätherischen Ölen. Und das gesunde Gemüse kann dazu beitragen, den Blutdruck zu senken.
Nährstoffe einer Pflanze wirken zusammen
Immer wieder wird über neues „Superfood“ berichtet, das unsere Gesundheit dramatisch verbessern soll. Derzeit ist Selleriesamen „in“. Er soll helfen, Bluthochdruck zu senken. Aber funktioniert das wirklich?
„Es ist kein Geheimnis, dass Pflanzen Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und Antioxidantien enthalten, die die Gesundheit erhalten, aber es ist ein Fehler zu glauben, dass Sie nur diese Substanzen als Nahrungsergänzungsmittel konsumieren und wirklich die gleichen Vorteile erzielen können“, erklärt der Kardiologe Dr. Kenneth Shafer in einem aktuellen Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA).
Die isolierten Nährstoffe und anderen Verbindungen einer Pflanze wirken zusammen, um die Gesundheit zu verbessern, aber wir wissen nicht wirklich, warum oder wie sie dies tun.
Selleriesamenextrakt zeigt Wirkung
Eine in der Fachzeitschrift „Journal of Natural Medicines“ veröffentlichte Studie hat zwar gezeigt, dass die Einnahme von Selleriesamenextrakt die Blutdruckwerte bei Patientinnen und Patienten mit leichten bis mittelschweren Blutdruckerhöhungen verbesserte.
Doch wissenschaftliche Untersuchungen im Allgemeinen zeigen größtenteils, dass die Einnahme von Pflanzenextrakten wenig bis gar keinen Nutzen bringt und manchmal Schaden anrichten kann.
„Aus diesem Grund ist es sinnvoll, einfach das gesamte Nahrungsmittel zu essen“, sagt Dr. Shafer, der darauf verweist, dass dies auch auf Sellerie zutrifft.
Sellerie für niedrigeren Blutdruck
Sellerie enthält den sekundären Pflanzenstoff Phthalid. Als Extrakt heißt er NBP, er entspannt die Muskulatur der Blutgefäße. Die Gefäße weiten sich dadurch, wodurch der Blutfluss erhöht und der Blutdruck gesenkt wird.
Laut dem Mediziner ist es jedoch besser statt Nahrungsergänzungsmitteln mit Sellerie das Gemüse selbst zu essen. So erhält man auch Ballaststoffe, Magnesium und Kalium, die ebenfalls helfen, den Blutdruck zu regulieren.
„Um den Nutzen zu erzielen, sollten Sie täglich ungefähr vier Stiele – eine Tasse, gehackt – Sellerie essen“, empfiehlt Dr. Shafer.
DASH-Diät
Doch Sellerie allein senkt Ihren Blutdruck nicht. Viele Fachleute empfehlen die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension), ein Ernährungsprogramm zur Senkung des Blutdrucks und des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Eine Ernährung, die weitgehend auf Pflanzen basiert, ist ideal“, so Dr. Shafer. Durch den Verzehr von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Bohnen, Samen, Nüssen und Pflanzenölen erhalten Sie Nährstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Ballaststoffe, Eiweiß und begrenztes Natrium, die zur Kontrolle Ihres Blutdrucks erforderlich sind.
Sie sollten auch den Verzehr von Süßigkeiten, zuckerhaltigen Getränken und rotem Fleisch einschränken. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Celery May Help Bring Your High Blood Pressure Down, (Abruf: 13.12.2020), Cleveland Clinic
- Doddabele Madhavi, PhD, Daniel Kagan, PhD, Venkatesh Rao, MD, and Michael T. Murray, ND: A Pilot Study to Evaluate the Antihypertensive Effect of a Celery Extract in Mild to Moderate Hypertensive Patients; in: Journal of Natural Medicines, (veröffentlicht: April 2013 Vol. 5 Issue 4), Journal of Natural Medicines
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.