Brustkrebs durch Büstenhalter?
Viele Frauen meinen, dass durch das Tragen eines Büstenhalters Brustkrebs ausgelöst werden können. Ist das nur ein Gerücht oder tatsächlich Wahrheit? Fakt ist, dass Frauen in den westlichen Industrienationen wesentlich häufiger von Brustkrebs betroffen sind, als in anderen Regionen der Erde. Doch woran liegt das? Wir haben einmal nachgefragt.
Welchen Einfluss hat das Tragen eines BH?
In den 1960er Jahren warnte die feministische Frauenbewegung vor Büstenhaltern. Diese dienten lediglich zur Schaustellung der weiblichen Brust und leiern das Brustgewebe aus. Später verbreitete sich dann auch die Angst, dass das regelmäßige Tragen eines BHs Krebsverursachen könne. Stimmt das aber wirklich? US-amerikanische Wissenschaftler veröffentlichten vor einigen Jahren in der Fachzeitschrift „Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention“ eine Studie, die zum Ergebnis kam, dass das Tragen eines BH ohne Einfluss auf das Brustkrebsrisiko ist.
Brustkrebs in westlichen Ländern verbreiteter
Diese Meinung teilt auch Prof. Jens Blohmer, Leiter der Klinik für Gynäkologie und des Brustzentrums an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa erklärt: „Druck gehört nicht zu den möglichen Ursachen von Brustkrebs.“ Frauen in den westlichen Ländern tragen zwar eher BHs und dort ist auch Brustkrebs stärker verbreitet. „Das hängt aber nicht ursächlich zusammen“, so der Experte.
Sozio-kulturelle Veränderungen als mögliche Auslöser
Wie auch bei den meisten anderen Krebsarten sind die eigentlichen Ursachen von Brustkrebs nicht bekannt. Es gibt dazu verschiedene Theorien. Eine davon sieht neben Risikofaktoren wie beispielsweise Vererbung, Alkoholkonsum oder Lebensalter die sogenannten sozio-kulturellen Veränderungen in der westlichen Welt als möglichen Auslöser: „Frauen bekommen seltener Kinder und später, stillen kürzer und nehmen energiereiche Nahrung zu sich. Das könnten eher als das Tragen eines BHs Ursachen sein“, erklärt Blohmer. (ad)
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