Der Verzehr von Camembert scheint den kognitiven Einbußen, die durch eine fettreiche Ernährung begünstigt werden, wirksam entgegenzuwirken. Der Käse enthält offenbar aktive Verbindungen, die die kognitiven Funktionen verbessern.
Fachleute der Kyoto University in Japan haben die Auswirkungen von Camembert und seines Fettsäuregehalts auf die kognitiven Funktionen von Mäusen untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Neuroscience Research“ veröffentlicht.
Zunahme von Demenzerkrankungen
Demenz und kognitive Beeinträchtigungen nehmen weltweit zu, was teilweise auf das höhere durchschnittliche Lebensalter zurückzuführen ist, aber auch in Zusammenhang mit der Ernährung gebracht wird.
Zudem könnten Krankheiten wie Typ-2-Diabetes eine wichtige Rolle bei dem Abbau der kognitiven Fähigkeiten spielen. Denn zum Beispiel haben epidemiologische Studien bereits gezeigt, dass Typ-2-Diabetes das Risiko für Alzheimer erhöhen kann, berichtet das Team.
Für die Demenzprävention sei es wichtig, bereits leichten kognitiven Beeinträchtigungen entgegenzuwirken, bevor es zu Neurodegeneration oder Hirnfunktionsstörungen kommt.
Ernährung zur Prävention
Eine ideale Möglichkeit, dem kognitiven Verfall vorzubeugen, ist laut dem Forschungsteam die regelmäßige Aufnahme bestimmter Nährstoffe durch den Verzehr der richtigen Lebensmittel. So könne beispielsweise der Konsum von Milchprodukten das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, verringern.
Camembert werde aus Milch hergestellt, die mit weißem Schimmelpilz (Penicillium camembert) fermentiert wurde, und fermentierte Lebensmittel entstehen durch einen Stoffwechselprozess, bei dem Lebensmittelbestandteile mit mikrobiellen Enzymen reagieren und neue Moleküle bilden, die in natürlichen Lebensmitteln nicht vorkommen, erklären die Fachleute.
Camembert gegen kognitiven Verfall
Das Team fand heraus, dass der Verzehr von Camembert einen neurotrophen Faktor im Blut erhöht, der den Abbau der kognitiven Fähigkeiten bremsen kann. Offenbar enthalte der fermentierte Käse aktive Verbindungen, die die kognitiven Funktionen verbessern.
Die Studie an Mäusen habe gezeigt, dass die orale Aufnahme von Camembert und dem darin enthaltenen Myristamid den Abbau der kognitiven Fähigkeiten, der durch den Verzehr einer fettreichen Ernährung hervorgerufen wird, reduziert.
Die kognitiven Verbesserungen waren dabei dosisabhängig und höhere Dosen von Myristamid führten zu besseren Ergebnissen, berichtet das Forschungsteam.
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Die Forschungsergebnisse werden durch eine weitere unabhängige Studie an japanischen Frauen bestätigt, die einen signifikanten umgekehrten Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Camembert und einer leichten kognitiven Beeinträchtigung feststellte.
Zusammengenommen liefern die Studienergebnisse deutliche hinweise darauf, dass Camembert und Myristamid Gedächtnisprobleme – insbesondere solche, die durch eine fettreiche Ernährung begünstigt werden, reduzieren und dem kognitiven Verfall entgegenwirken. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Kohei Kawano, Maiko Shobako, Taichi Furukawa, Tatsuhiro Toyooka, Kousaku Ohinata: Fatty acid amides present in Camembert cheese improved cognitive decline after oral administration in mice; in: Neuroscience Research (veröffentlicht 03.08.2024), Neuroscience Research
- Takao Suzuki, Yosuke Osuka, Narumi Kojima, Hiroyuki Sasai, Kentaro Nakamura, et al.: Association between the Intake/Type of Cheese and Cognitive Function in Community-Dwelling Older Women in Japan: A Cross-Sectional Cohort Study; in: Nutrients (veröffentlicht 22.08.2024), Nutrients
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