Die Anti-Pilz-Diät
Nicht jede Diät zielt auf eine schnelle Gewichtsreduzierung ab. Die Candida-Diät setzt auf die Stärkung der sensiblen Darmflora. Das Abnehmen ist ein positiver Nebeneffekt der Diät. Allerdings setzt die Durchführung eine gewisse Disziplin voraus. Im Fokus der Diät steht der Verzicht auf kohlenhydrat- und zuckerhaltige Lebensmittel, mit dem Ziel, ein natürliches Gleichgewicht im Darm herzustellen. Erlaubt sind magere Proteine, stärkearmes Gemüse wie zum Beispiel Paprika, Kohl, Karotten, Fenchel und Aubergine, zuckerarme Früchte wie beispielsweise Kiwis, Himbeeren, Erdbeeren und Orangen, hochwertiges Vollkorn und gesunde Fette, die unter anderem in kaltgepresstem Olivenöl, Walnussöl und Leinsamenöl enthalten sind.
Normalerweise herrscht im Darm ein natürliches Gleichgewicht an verschieden Bakterien. Doch durch viele Faktoren unseres alltäglichen Lebens kann der Darm aus der Balance geraten. Stress und ungesunde Ernährung sind häufige Auslöser für ein Ungleichgewicht im Darm, aber auch die Einnahme von Antibiotika kann den Darm durcheinander bringen. Die mögliche Folge ist die Zunahme des Candida-Pilzes im Darm. Ein Überbevölkerung dieses Pilzes kann zu Verdauungsbeschwerden, Trägheit, dem sogenannten Reizdarmsyndrom und anderen Darm-Erkrankungen führen. Neben Beeinträchtigungen des Wohlbefindens, sind auch Blähungen und Gewichtszunahme mögliche Folgen des Candida-Pilz-Überschusses.
Was ist ein Candida Pilz?
Candida albicans ist ein Pilz aus der Gruppe der Hefepilze. Dieser Pilz ist bei Menschen häufig auf den Schleimhäuten von Mund und Rachen, im Genitalbereich sowie im Verdauungstrakt zu finden. Er gehört zu den fakultativ pathogenen Erregern. Das bedeutet, er kann unter bestimmten Bedingungen eine Krankheit auslösen. Bei normaler Ausprägung verursacht die Besiedelung durch diesen Pilz in der Regel kaum Beschwerden. Probleme gibt es allerdings, wenn es zu einer Überwucherung kommt. Die Candida-Diät ist ein Ansatz, der die aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora und der daraus resultierenden Zunahme des Candida-Pilzes entgegenwirken soll.
Die drei Bestandteile einer Candida-Diät
Erstens: Die Einnahme von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln sollen das Wachstum von Bakterien mit positiven Eigenschaften für den Darm anregen und so helfen, das natürliche Gleichgewicht der Darmflora wiederzuherstellen.
Zweitens: Durch eine antimikrobielle Substanz, ein sogenanntes Antimykotikum, soll das Pilzwachstum eingedämmt werden.
Drittens: Eine Ernährungsumstellung soll das Candida-Wachstum stoppen.
Der Ablauf der Candida-Diät
In der sogenannten Cleansing-Phase soll der Körper auf die Ernährungsumstellung vorbereitet werden. Diese Phase soll über ein paar Tage durchgehalten werden. In diesem Zeitraum dürfen die Anwender der Diät ausschließlich zuckerarme Obstsorten, Gemüse mit wenig Stärkegehalt, gesunde Öle, Kräuter, Gewürze und Bio-Eier zu sich nehmen. Nach der Cleansing-Phase folgt die eigentliche Diät. Zucker, die meisten Kohlenhydrate sowie industriell verarbeitete Lebensmittel werden vom Speiseplan gestrichen. Magerer Proteine, stärkearmes Gemüse, zuckerarme Früchte, hochwertiges Vollkorn und gesunde Fette sollen die kohlenhydrat- und zuckerhaltigen Lebensmittel ersetzen. Auch wenn das Abnehmen bei dieser Diät nicht im Mittelpunkt steht, kann man durch die starke Reduktion von Zucker und Kohlenhydrate auf jeden Fall einige Kilos verlieren.
Studien zur Candida-Diät
Auch wenn das Konzept bereits zahlreiche überzeugte Anhänger hat, gibt es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise, dass die Diät positive Auswirkung auf den Körper und das Gewicht hat. Experten raten dazu, die Candida-Diät nicht zu lange durchzuführen. Da der Ernährungsplan sehr stark reduziert ist, besteht die Gefahr von mangelnden Spurenelementen und Vitaminen. Eine bestimmte Höchst- oder Mindestdauer für die Durchführung der Candida-Diät gibt es aber derzeit nicht. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.