Erste legale Cannabis-Ernte in Chile
09.04.2015
Nachdem der Besitz von Cannabis in Chile über Jahrzehnte hart verfolgt und bestraft wurde, hat das Land als erster Staat Südamerikas eine Freigabe des Marihuanas für medizinische Zwecke beschlossen. Seit der entsprechenden Gesetzesänderung im vergangen Jahr ist der Anbau von Hanf zur medizinischen Verwendung nun legal. Mittlerweile wurden die ersten Pflanzen bereits geerntet und weiterverarbeitet, um die daraus gewonnen Arzneimittel an bedürftige Krebspatienten zu verteilen.
In der Gemeinde La Florida in Santiago de Chile wurde fünf Monate nach der Aussaat nun erstmals legal Cannabis geerntet, so die Mitteilung der Nachrichtenagentur „APA“ unter Berufung auf den Radiosender „Radio Cooperativa.“. Für die Weiterverarbeitung zu Arzneimitteln seien die Blüten und Blätter von insgesamt 850 Hanfpflanzen gepflückt worden. Die hieraus gewonnenen Arzneimittel sollen gratis an 200 Krebspatienten verteilt werden. Dem Beispiel der Gemeinde La Florida sollen 20 weitere chilenische Gemeinden folgen, so die „APA“ weiter.
Kostenlose Cannabis-Therapie für Krebskranke
Aus den Pflanzen der ersten legalen Hanfernte in Chile wird laut Angaben der Nachrichtenagentur Hanföl gewonnen, dass zur Schmerz-Behandlung eingesetzt werden kann. Im Rahmen einer klinischen Studie zur Therapie von Krebspatienten mit Hilfe von Cannabis werde den Studienteilnehmern die Behandlung kostenlos angeboten. Die Wissenschaftler erhoffen sich Aufklärung darüber, ob und wie Cannabis bei der medizinischen Versorgung von Krebskranken helfen kann. An dem Anbau-Projekt hat sich die Daya Stiftung maßgeblich beteiligt, welche unter anderem für die Bereitstellung schmerzlindernder Präparate für Krebspatienten eintritt, so die Mitteilung der Nachrichtenagentur „APA“. Angesichts des Erfolges des aktuellen Projektes hofft die Stiftung auf eine Ausweitung der Initiative. 20 weitere chilenische Gemeinden könnten in naher Zukunft nach dem gleichen Modell Cannabis für Krebspatienten anbauen. (fp)
Bild: Petra Bork / pixelio.de
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