Die regelmäßige Einnahme von Chiasamen könnte einen wesentlichen Beitrag zur Behandlung von Fettlebererkrankungen leisten. In Versuchen an Mäusen erzielten die ballaststoffreichen Samen noch weitreichendere Gesundheitsvorteile als Haferflocken und reduzierten die Leberverfettung signifikant.
Ein Forschungsteam unter Beteiligung von Fachleuten der Universidad Central de Chile hat an Mäusen die Auswirkungen von Chiasamen auf die Fettablagerungen in der Leber und auf andere wichtige Biomarker untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Functional Foods“ veröffentlicht.
Fettleber kann schwere Folgen haben
Sogenannte Metabolismus-assoziierte Lebererkrankungen (MASLD) sind gekennzeichnet durch übermäßige Fetteinlagerungen in der Leber, die dem Beschwerdebild zum der umgangssprachlichen Bezeichnung „Fettleber“ verholfen haben.
Die Leberverfettung kann dabei langfristig schwerwiegenden Folgen haben und erhöht das Risiko für eine Leberzirrhose und Leberkrebs, erläutern die Forschenden. Daher seien wirksame Interventionen dringend gesucht.
Ballaststoffe der Schlüssel?
Umstellungen der Ernährung gelten hier als ein vielversprechender Ansatz und insbesondere in Lebensmitteln mit einem hohen Ballaststoffanteil werden dabei viele Hoffnungen gesetzt.
Die Forschenden untersuchten daher, inwiefern Chiasamen dank ihres hohen Gehaltes an löslichen Ballaststoffen einen Beitrag zur Behandlung der Fettlebererkrankungen leisten können.
Hierfür erhielten männliche Mäuse zehn Wochen lang entweder eine Kontrolldiät oder besonders fettreiches Futter, gefolgt von einer vierwöchigen Phase in der sie entweder Haferflocken oder teilweise entfettete Chiasamen erhielten.
Leberverfettung signifikant reduziert
Infolge der fettreichen Ernährung entwickelten die Tiere nach der ersten Phase eine verstärkte Leberverfettung, wobei jedoch die anschließende Einnahme der Chiasamen die Biomarker der Leber normalisierte, berichtet das Team.
Die Einnahme der Samen habe die Leberverfettung signifikant reduziert, die Triglycerid- und Cholesterinwerte gesenkt, die Plasmatriglyceride normalisiert, den oxidativen Stress reduziert und Entzündungen gelindert.
Vielversprechende Behandlungsoption
Obwohl auch die Haferflocken durchaus positive Effekte entfalteten, waren ihnen die Chiasamen in den genannten Punkten deutlich überlegen. Sowohl bei den Haferflocken als auch bei den Chiasamen führen die Forschenden die Wirkung auf die enthaltenen löslichen Ballaststoffe zurück.
Insgesamt habe sich die Einnahme der teilweise entfetteten Chiasamen in der aktuellen Studie als vielversprechende Option zur Behandlung der Leberverfettung erwiesen, resümieren die Forschenden. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Camila Cisternas, Camila Farías, Rodrigo Valenzuela, Hector Calderon, Angie Caicedo, Espinoza Alejandra, Loreto A. Muñoz: Impact of dietary fiber fraction of chia seed supplementation on hepatic steatosis and other metabolic disturbances in a high-fat diet model; in: Journal of Functional Foods (veröffentlich 27.06.2024), sciencedirect.com
- Danielle Tholey: Metabolismus-assoziierte Lebererkrankung (MASLD); in: MSD Manuals (Stand 12.07.2024), msdmanuals.com
Wichtiger Hinweis:
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