Karibik: Chikungunya-Ausbruch forderte bereits 21 Menschenleben
09.07.2014
In der Karibik sind bereits 21 Menschen an dem schmerzhaften Chikungunya-Fieber gestorben. Über 4.700 Menschen sollen in der Region infiziert sein. In Honduras wurde wegen dem gefährlichen Fieber nun ein Gesundheitsalarm ausgelöst.
Über 4.700 Infizierte in der Karibik-Region
In der Karibik sind nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS) bislang 21 Menschen an Chikungunya gestorben. Davon wurden zwölf Fälle im französischen Übersee-Département Martinique registriert und jeweils drei in der Dominikanischen Republik, Guadeloupe sowie Saint Martin. In der Region sollen insgesamt mehr als 4.700 Personen infiziert sein. In Honduras wurde nun wegen dem in der Karibik-Region grassierendem tödlichem Fieber ein Gesundheitsalarm ausgelöst, heißt es in einer dpa-Meldung. Wie die Gesundheitsministerin Yolani Batres am Dienstag mitteilte, seien in dem mittelamerikanischen Land drei Verdachtsfälle registriert worden. Derzeit würden Proben in den USA untersucht.
Chikungunya-Fieber wir von zwei Stechmückenarten übertragen
Das Chikungunya-Fieber wird von zwei Stechmückenarten, der Ägyptischen Tigermücke und der Asiatischen Tigermücke übertragen. Häufig wird die Krankheit als eine Mischung aus Grippe und Arthrose beschrieben. Infizierte leiden unter starken Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Zudem kann es zu Symptomen wie Lymphknotenschwellung, Juckender Hautausschlag, Schleimhautblutungen oder Magen-Darm-Beschwerden kommen. Auch wenn sich die meisten Patienten nach einigen Tagen oder Wochen besser fühlen, bleiben bei einigen chronische Gelenkschmerzen und Entzündungen zurück. Todesfälle sind jedoch selten.
Weder Medikamente noch Impfung gegen die Krankheit
Bislang gibt es weder wirksame Medikamente noch einen Impfstoff gegen Chikungunya. Die Infektionskrankheit war in der Vergangenheit vor allem in Afrika sowie in Süd- und Südostasien verbreitet. In Costa Rica war der erste Chikungunya-Fall in der vergangenen Woche aufgetreten. Der Gesundheitsalarm in Honduras erlaubt nun Maßnahmen wie die Zerstörung von Mückennestern oder besondere Schulungen von medizinischem Personal.
Ausbruch in Italien
Auch in Europa kam es bereits zu einem regional begrenzten Ausbruch des Chikunguny-Fiebers. Im Sommer 2007 erkrankten rund 200 Menschen in der italienischen Provinz Ravenna. Das tropische Virus war damals vermutlich von einem Reiserückkehrer eingeschleppt worden und fand in der mittlerweile in Südeuropa heimischen Asiatischen Tigermücke einen passenden Wirt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte erst im April gewarnt, dass sich tropische Mücken immer weiter in gemäßigte Breiten vorwagen und damit Tropenerkrankungen wie Malaria, Dengue und Chikungunya die Türen öffnen könnten. (ad)
Bild: Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV)
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