Therapie beeinflusst körperliche und psychische Aspekte
“Blut ist ein ganz besonderer Saft“ – so heißt es schon im Faust. Die etwa fünf bis sechs Liter Blut, die das Herz unentwegt durch den Körper pumpt, versorgen alle Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff. Zusätzlich wird auch für den Abtransport von Abfall-Stoffen gesorgt. Ist dieses Strömen behindert, leidet der ganze Organismus. Statistiker zählen 280.000 Herzinfarkte in Deutschland pro Jahr. Fast ebenso viele Menschen erleiden jährlich einen Schlaganfall.
Zur Vorbeugung oder Behandlung kommen Mittel aus der Apotheke zu Einsatz, die Bluthochdruck oder Cholsterin senken, das Blut verdünnen oder auch die Psyche stabilisieren. Sie alle können erwiesenermaßen Leben retten. Aber, neben Risiken und Nebenwirkungen haben sie noch einen Pferdefuß: Sie erleichtern es Betroffenen, so weiterzumachen, wie bisher. Eine Therapie-Methode, die die körperliche Fehlentwicklung positiv beeinflusst und gleichzeitig auch Selbsterfahrung vermitteln kann, ist die Chinesische Medizin. Sie erzielt gute Erfolge bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch die Arzneitherapie mittels Abkochungen von Heilpflanzenrezepturen, Akupunktur, meridianbezogene Massage-Techniken und andere Körpertherapien. Auch Qi Gong, Ernährungslehre und fachkundige pflegerische und psychotherapeutische Betreuung sind wichtige Bausteine.
Ablagerungen in den Arterien lassen sich lösen
Ein wichtiges Augenmerk der Therapie nach chinesischen Leitsätzen gilt der Neigung des Blutes, Ablagerungen zu bilden. „Die Chinesische Medizin spricht von der Tendenz, inneren Schleim, chinesisch Tan genannt, zu deponieren“, erklärt Dr. Christian Schmincke, Experte für Chinesische Medizin und Leiter der Klinik am Steigerwald. Auch die Schulmedizin macht Ablagerungen in den Gefäßen verantwortlich, nennt diese aber „Plaques“.
„Die chinesische Arzneitherapie ist in der Lage durch verschiedene Rezepturen den Prozess der Arterien-Verkalkung ein gutes Stück rückgängig zu machen“, verdeutlicht der Experte. Die Behandlung braucht jedoch Zeit und verlangt dem Patienten viel ab. Aber sie wirkt auch: „Beispielsweise erfährt ein Großteil der Hochdruck-Patienten nach Einnahme der Rezepturen eine spürbare Entlastung der erhöhten Blutdruck-Werte und kann die Dosis der eingenommenen Medikamente reduzieren oder ganz auf diese Mittel verzichten“, weiß Dr. Schmincke.
Spannung Innen und Außen regulieren
Dass sich der Verschleiß der Blutgefäße durch vernünftige und maßvolle Ernährung, ausreichende Bewegung, die Vermeidung von Stress und dem Verzicht auf das Rauchen vorbeugen lässt, ist allgemein bekannt. Aber nur die wenigsten schaffen es, diese Regeln umzusetzen. Daher ist das zweite wichtige Behandlungsziel, beim Patienten die Motivation zu wecken, seine Gewohnheiten zu ändern. Oft treffen Herz-Kreislauf-Probleme Menschen, die sich zu sehr über Leistung definieren und alle anderen Lebensbereiche vernachlässigen.
„Aus therapeutischer Sicht geht es darum, die überentwickelte Leistungsmotivation des Menschen wieder an die begrenzten physiologischen Möglichkeiten seines Herz-Kreislaufsystems anzupassen“, stellt Dr. Schmincke fest. Dennoch reichen gute Vorsätze allein nicht aus. Veränderungen müssen auf der Ebene des vegetativen Nervensystems erfolgen. Dazu stehen der Chinesischen Medizin Akupunktur, Körpertherapien, psychotherapeutische Gespräche und bestimmte Arzneirezepturen zur Verfügung. (pm)
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