Ernährung: So den Cholesterinspiegel senken
Erhöhte Blutfettwerte gehören zu den gefährlichsten Risikofaktoren für Herzerkrankungen. In vielen Fällen lassen sich zu hohe Cholesterinwerte allerdings bereits mit einer durchdachten Ernährung senken. Fachleute erklären, welche Lebensmittel hier hilfreich sind.
Erhöhte Cholesterinwerte sind zusammen mit anderen Faktoren wie Rauchen, Fettleibigkeit, Alkoholmissbrauch und Bewegungsmangel ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei manchen Betroffenen wird der Einsatz von sogenannten Statinen erforderlich. Doch in vielen Fällen lassen sich zu hohe Cholesterinwerte senken auch ohne Medikamente einzunehmen. Einige Lebensmittel können dabei hilfreich sein.
Bekämpfung der Ursachen
Wie die Verbraucherzentrale Bayern auf ihrer Webseite schreibt, können einzelne Lebensmittel durchaus unterstützend wirken, um erhöhte Blutfettwerte zu senken. Sie allein können aber keine dauerhafte Cholesterinsenkung bewirken.
Um erhöhte Blutfettwerte auf Dauer erfolgreich zu senken ist immer auch eine Bekämpfung der Ursachen entscheidend. Diese liegen in den meisten Fällen in zu einseitiger und fettreicher Ernährung, zu hohem Alkoholkonsum und zu wenig Bewegung.
Deswegen sollten Betroffene ihre Lebens- und Essgewohnheiten genau unter die Lupe nehmen. Der Speiseplan sollte weniger fettreiche und tierische und mehr pflanzliche fettarme Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Getreideprodukte enthalten.
Empfehlenswerte Lebensmittel
Beim Verzehr von Fisch sollten fettreiche Arten wie Thunfisch, Lachs oder Makrele bevorzugt werden, da diese einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren enthalten. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel. Neben Salzwasserfisch finden sich Omega-3-Fettsäuren in größeren Mengen auch in Leinsamen beziehungsweise Leinöl, Walnüssen, Raps- oder Hanföl.
Der Verzehr von reichlich Ballaststoffen kann sich ebenfalls positiv auf die Blutfettwerte auswirken, da diese Cholesterin an sich binden und mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Der Verbraucherzentrale zufolge werden vor allem den sogenannten beta-Glucanen im Hafer cholesterinsenkende Eigenschaften zugesprochen. Auch Hülsenfrüchte sind empfehlenswert.
Des Weiteren wirkt sich dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaobutteranteil positiv aus. Die erzielten Effekte sind laut Studien allerdings eher gering.
Bei Knoblauch sind es die schwefelhaltigen Verbindungen, die als bioaktive Inhaltsstoffe für einen cholesterinsenkenden Effekt verantwortlich gemacht werden. Studienergebnisse hierzu sind aber widersprüchlich. Dennoch spricht nichts gegen den Verzehr von (rohem) Knoblauch.
Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung
Bei der Nahrungszusammenstellung gilt, die pro Tag zugeführte Cholesterinmenge nicht aus den Augen zu verlieren. „Nach heutigem Wissensstand sollten täglich nicht mehr als 250 bis 300 mg Cholesterin aufgenommen werden“, erklärt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Helmut Gohlke vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung in einer Mitteilung.
Neben einer angepassten Ernährung gehören Lebensstiländerungen wie Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung, wenig Alkohol sowie Rauchverzicht zu einer zielgerichteten Ernährungsumstellung bei erhöhten Cholesterinwerten. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in einer älteren Mitteilung hin. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Bayern: Welche Lebensmittel können den Cholesterinspiegel senken?, (Abruf: 19.07.2020), Verbraucherzentrale Bayern
- Deutsche Herzstiftung: Cholesterin: Wie können sich Herzpatienten schützen?, (Abruf: 19.07.2020), Deutsche Herzstiftung
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Cholesterinwerte im Griff, (Abruf: 19.07.2020), Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.