Kann eine mediterrane Ernährung die Wirksamkeit von Medikamenten verbessern?
Hat unsere Ernährung Einfluss auf die Wirksamkeit von eingenommenen Medikamenten? Italienische Forschende fanden jetzt heraus, dass sogenannte Statine besser wirken, wenn sie mit einer mediterranen Ernährung kombiniert werden.
Die Wissenschaftler vom Department of Epidemiology and Prevention in Italien stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass Statine wirksamer sind, wenn die einnehmenden Menschen zusätzlich viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und andere traditionelle Zutaten aus dem Mittelmeerraum konsumieren. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „International Journal of Cardiology“.
So schützen Sie sich optimal vor dem Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wenn Menschen einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten haben, sollten sie zusätzlich zu den Statinen viel Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte verzehren. Eine solche Form der Ernährung erhöht den Schutz vor dem Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie sollten Wissenschaftler dazu anregen zu untersuchen, wie man mit Hilfe der Ernährung Medikamente verbessern kann, sagen die Experten.
Mediterrane Ernährung begünstigt Wirkung von Statinen
Es konnte festgestellt werden, dass Statine und eine mediterrane Ernährung zusammen wirksamer sind. Gemeinsam senken sie das Risiko einer kardiovaskulären Mortalität, erklären die Mediziner. Es ist wahrscheinlich, dass eine mediterrane Ernährung die positive Wirkung von Statinen fördert, fügen die Autoren der Studie hinzu. Die vorteilhafte Kombination von Statinen und mediterraner Ernährung scheine durch die Verringerung von Entzündungen einzutreten. Entzündungen erhöhen das Risiko für verschiedene Krankheiten und die Mortalität. Die mediterrane Ernährung ist reich an Getreide, Olivenöl, Wein und Fisch, enthält dafür aber nur wenig Fleisch.
Wechselwirkung zwischen Nahrungsmitteln und Medikamenten wurde bisher vernachlässigt
Die Studie umfasste 1.000 Patienten und untersuchte die Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und der Ernährung. Die Daten legen nahe, dass Experten sich stärker auf die möglichen Wechselwirkungen zwischen Nahrungsmitteln und Medikamenten konzentrieren sollten. Dieser Aspekt wurde bisher in der Forschung weitgehend vernachlässigt. Die aktuelle Untersuchung baut auf einer früheren Studie auf, die ergab, dass Herzerkrankungen mit einer mediterranen Ernährung besser behandelt werden können als durch Cholesterin senkende Medikamente.
Risiko eines frühen Todes bei Herzpatienten konnte um 37 Prozent gesenkt werden
Bei der vorherigen Untersuchung gelangten die Forscher zu dem Schluss, dass eine Ernährung reich an Gemüse, Nüssen, Fisch und Ölen das Risiko eines frühen Todes bei Herzpatienten um 37 Prozent senken kann. Die Mediziner untersuchten dabei 1.200 Menschen, welche an Herzkrankheiten litten. Sie fanden heraus, dass die Teilnehmenden, die einer typisch mediterranen Ernährung am nächsten kamen, eine geringere Wahrscheinlichkeit hatten, frühzeitig zu versterben. Bis dato wurde angenommen, dass Cholesterinsenker wie Statine die wirksamste Methode zur Bekämpfung von Herzkrankheiten sind. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.