Nutzung von Social Media-Plattformen verursacht Schlafprobleme
In der heutigen Zeit hat die Technik einen großen Einfluss auf unser Leben. Fast jeder Mensch ist auf irgendwelchen Social Media-Plattformen aktiv. Doch ist es möglich das Facebook und Twitter uns die Nachtruhe rauben?
Schlafprobleme sind weitverbreitet und können verschiedene Ursachen haben. Ist es möglich, dass uns Social Media-Plattformen stark beeinflussen und somit unsere Nachtruhe stören? Wissenschaftler von der „University of Pittsburgh“ führten jetzt eine Studie zu diesem Thema durch.
Durchschnittlich nutzen Menschen täglich 61 Minuten Social Media-Plattformen
Viele Menschen leiden in der heutigen Zeit unter Schlafproblemen. Diese können beispielsweise durch Stress bei der Arbeit, Ärger mit dem Partner oder allerlei andere Gründe ausgelöst werden. Forscher stellten in einer aktuellen Untersuchung fest, dass auch Social Media-Plattformen schuld an unseren Schlafproblemen sein könnten. So sollen etwa 30 Prozent der Personen, die unter Schlafstörungen leiden, auch die aktivsten Social Media-Nutzer in der Nacht sein. Dr. Jessica Levinson und ihre Kollegen befragten in ihrer Untersuchung mehr als 1.700 Erwachsene im Alter von 19 bis 32 Jahren über ihre Social Media-Nutzung. Die Teilnehmer wurden zu ihren Aktivitäten auf den beliebtesten Social Media-Plattformen befragt wie beispielsweise Facebook, Twitter, Instagram, Reddit, Tumblr, LinkedIn, Pinterest, snapchat und Google Plus. Die Forscher fanden heraus, dass der durchschnittliche Benutzer täglich etwa 61 Minuten mit Social Media-Plattformen verbringt. Pro Woche überprüfen Betroffene etwa 30-mal ihre verschiedenen Social Media-Konten, behaupteten die Wissenschaftler.
Zwanghafte Social Media-Nutzung erhöht Schlafprobleme um den dreifachen Wert
Die Untersuchung könnte der erste Beweis sein, dass unsere Social Media-Nutzung wirklich den menschlichen Schlaf beeinflussen kann, erklärt Dr. Levenson in einer Pressemitteilung zu den aktuellen Studienergebnissen. Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Social Media-Nutzung und Schlaf bei jungen Erwachsenen. Diese Teenager sind wohl die erste Generation, die mit Social Media-Plattformen aufwachsen. Wenn Menschen zwanghaft soziale Medien nutzen, erhöhte sich laut Aussage der Forscher die Wahrscheinlichkeit, Schlafstörungen zu entwickeln. Der Wert ist dreimal so hoch, wie bei Personen, die solche Programme nicht so häufig nutzen, erläutern die Mediziner. Diejenigen, die im Tagesverlauf soziale Medien nutzten, hatten allgemein ein zweimal höheres Risiko von Schlafstörungen, als Personen ohne Zugang zu Social Media-Plattformen, fügten die Experten hinzu.
Teufelskreis: Schlafstörungen führen auch zu mehr Nutzung von Social Media-Plattformen
Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die Frequenz von Social Media-Besuchen sich stärker auf unseren Schlaf auswirkt, als die verbrachte Gesamtzeit auf Social Media-Plattformen, erklärt Dr. Levenson. Wenn dies der Fall ist, dann seien Interventionen sinnvoll, die obsessives Überprüfen der Social Media-Konten unterbinden oder zumindest einschränken. In der Vergangenheit wurde vor allem Stress bei der Arbeit, im Studium oder bei privaten Projekten mit Schlaflosigkeit in Verbindung gebracht. Aber heutzutage kann auch die Nutzung von Social Media-Plattformen zu Stress beitragen, warnen die Experten. Auch könnten Schlafstörungen zu einem erhöhten Einsatz von Social Media-Plattformen führen, der wiederum mehr Schlafprobleme auslöse. Der Kreislauf könnte besonders gefährlich sein, weil viele Social Media-Plattformen interaktive Zeit am Bildschirm voraussetzen, welche meist anregend sei und deshalb möglicherweise dazu führe, dass wir schlecht schlafen, erläutert Dr. Leverson. Es müsse jedoch noch mehr Forschung betrieben werden, um herauszufinden, ob eine konstante Social-Media-Nutzung Schlafstörungen bewirkt oder ob die Schlafprobleme Menschen dazu ermutigen, sich mehr auf ihren Social Media-Konten einzuloggen, erläutern die Forscher.(as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.