Coronavirus: Neuinfektionen in Niedersachsen mit zahlreichen Quarantäne-Fällen
Um die Corona-Epidemie in Deutschland durch einen Bruch von Infektionsketten einzudämmen, wurde der Betrieb von Restaurants in Deutschland deutlich eingeschränkt. Inzwischen wurden die Regelungen jedoch vielerorts wieder gelockert. Doch Lokalbesuche stellen offenbar weiterhin eine Gefahr dar, wie sich nun in Niedersachsen zeigt. Dort wurde nach Neuinfektionen mit dem Coronavirus für mindestens 50 Menschen Quarantäne angeordnet.
Laut der niedersächsischen Landesregierung haben sich die Neuerkrankungen mit COVID-19 in dem norddeutschen Bundesland auf einem stabil niedrigen Niveau eingependelt. Allerdings gibt es nun in einem Landkreis in Ostfriesland mehrere Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2, die auch dazu führten, dass mindestens 50 Menschen in Quarantäne müssen.
Bislang sieben positive Befunde gemeldet
Laut einer aktuellen Mitteilung wurden im Landkreis Leer mehr als eine Woche überhaupt keine bestätigten Corona-Neuinfektionen gemeldet – doch nun gibt es einen neuen Corona-Ausbruch.
Den Angaben zufolge wurden dem Gesundheitsamt von Dienstag bis zum Freitag dieser Woche sieben positive Befunde mitgeteilt, die miteinander zusammenhängen.
„Diese neuen Fälle haben dazu geführt, dass in der Folge bereits für mindestens 50 Personen vorsorglich häusliche Quarantäne angeordnet wurde. Weitere Testergebnisse stehen noch aus“, heißt es in dem Schreiben.
Kontaktdaten von Gastronomiebesuchern werden gespeichert
Laut der Behörde stehen die Infektionen vermutlich in Zusammenhang mit einem Besuch in einem Lokal.
Das Gesundheitsamt ist seit Bekanntwerden der Fälle dauerhaft im Einsatz, um die Kontakte der Infizierten nachzuverfolgen und auf dieser Grundlage entscheiden zu können, wer in Quarantäne muss und wer nicht.
Hilfreich bei der Suche nach Infizierten dürfte hier die Regelung sein, dass Restaurantbesuche ausschließlich nach Bekanntgabe von Kontaktdaten erlaubt sind.
So heißt es in einer Presseinformation des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, dass die Betreiberin oder der Betreiber eines Restaurationsbetriebes den Namen und die Kontaktdaten jedes Gastes sowie den Zeitpunkt des Betretens und Verlassens der Einrichtung dokumentieren und drei Wochen aufbewahren muss, damit eine etwaige Infektionskette nachvollzogen werden kann.
Cornonavirus kann sich jederzeit weiter verbreiten
Das Gesundheitsamt Leer betont, dass es sich bei dem aktuellen Ausbruch nicht um einen Einzelfall mit nur wenigen Kontakten handelt.
„Es ist ein Ausbruch mit gleichzeitig mehreren Infizierten und vielen Kontakten.“ Entsprechend aufwendig ist jetzt die Nachverfolgung.
Landrat Matthias Groote (SPD) nimmt die aktuellen Fälle zum Anlass, nochmals dringend an die Bürgerinnen und Bürger zu appellieren:
„Dieser Ausbruch führt uns deutlich vor Augen: Corona ist nicht vorbei, das Virus kann sich jederzeit weiter verbreiten. Deshalb bitte ich darum: Geben Sie weiter Acht auf sich und auf andere. Halten Sie Abstand, befolgen Sie die Hygieneregeln und die Kontaktbeschränkungen.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Landkreis Leer: Corona: Sieben Neuinfektionen mit vielen Quarantäne-Fällen, (Abruf: 23.05.2020), Landkreis Leer
- Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung: Niedersächsische Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie tritt am Montag in Kraft - Neue Phase mit weiteren Lockerungen startet, (Abruf: 23.05.2020), Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.