Krankenhausgesellschaft fordert schnelle Zulassung
Unverständnis über das vergleichsweise langsame EU-Zulassungsverfahren äußerte nun die Deutsche Krankenhausgesellschaft. Sie fordert eine schnellere Zulassung für den Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 noch vor Weihnachten.
„Dringend geboten ist, dass die europäische Zulassungsbehörde (EMA) schnellstmöglich die Zulassung des Impfstoffes durchführt“, drängt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) auf ihrer Webseite. Es sei schwer nachvollziehbar, wie die britischen und amerikanischen Zulassungsbehörden dies in einem deutlich kürzeren Zeitfenster schaffen als die EMA. Falls ein weiterer Verzug auftreten sollte, müsse die Bundesregierung prüfen, ob nicht eine nationale Zulassung notwendig sei.
Krankenhausgesellschaft will Impfstoff noch vor Weihnachten
„Ich frage mich, ob wir wirklich bis zum 29. Dezember brauchen, um in Europa eine Zulassung des Impfstoffs zu erreichen“, kritisierte Dr. Gerald Gaß, Präsident der Krankenhausgesellschaft, gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Europa solle versuchen, noch vorher eine Zulassung des Impfstoffs zu bewirken. Dann könne die DKG mit mobilen Team noch vor Weihnachten Risikopatientinnen und -patienten in Pflegeheimen impfen.
Es müsse nun gehandelt werden
Die DGK begrüßt hingegen die strengeren Maßnahmen der Politik. Die Entwicklung der Infektionszahlen sei so besorgniserregend, dass dringend gehandelt werden muss. „Deshalb ist es absolut richtig auch kurzfristig und schnell die Kontaktbeschränkung im vorgesehenen Maße zu erweitern“, betont Dr. Gaß. Der Druck in den Krankenhäusern sei gewaltig und der Handlungsbedarf enorm. Bei einem weiteren ungebremsten Wachstum sei die Versorgung in den Krankenhäusern nicht mehr sichergestellt.
Ordentliche Zulassung soll Vertrauen stärken
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bekräftigte gegenüber den öffentlich rechtlichen Medien, dass es das Ziel sei, noch vor Weihnachten eine Zulassung des Impfstoffes durchzubringen. Am Ende sei dies jedoch eine Entscheidung der EMA. Eine ordentliche Zulassung sei wichtig für das Vertrauen in den Impfstoff.
Bis Sommer 2021 sollen 60 Prozent der Deutschen geimpft sein
Spahn hält es für möglich, dass bereits im Sommer 2021 rund 60 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner Deutschlands geimpft sind. Diese Durchimpfungsrate sei laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie notwendig.
Mindestens 12 Millionen Impfdosen im ersten Quartal 2021
Im ersten Quartal 2021 sei mit mindestens 12 Millionen Impfstoffdosen zu rechnen. Wenn weitere Zulassungen durchgebracht werden, könne diese Summe noch deutlich erhöht werden. „Das ist durchaus realistisch, aber eben auch noch nicht sicher“, so Spahn. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- DKG zu den Beschlüssen von Bund und Ländern (veröffentlicht: 13.12.2020), dkgev.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.