COVID-19: Angst vor gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen
Wöchentlich erfasst das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in dem „BfR-Corona-Monitor“ die Ängste und Sorgen der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Standen in den vergangenen Wochen noch die wirtschaftlichen Folgen im Fokus der Bedenken, so werden mittlerweile die gesundheitlichen Konsequenzen vergleichbar hoch eingeschätzt. Auch zeigt sich eine hohe Akzeptanz für die eingeführte Maskenpflicht, jedoch bei gleichzeitig schwindendem Verständnis für das Kontaktverbot und andere Maßnahmen.
Die Ergebnisse des aktuellen „BfR-Corona-Monitors“ zeigen, dass im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie die gesundheitlichen und die wirtschaftlichen Folgen den Menschen mittlerweile gleichermaßen Sorge bereiten. In den vergangenen Wochen hatte die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen noch überwogen. Nach wie vor werde „das Coronavirus von der Bevölkerung als ernstzunehmende Bedrohung für die eigene Gesundheit angesehen“, betont BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel in einer Pressemitteilung des BfR.
Maskenpflicht vom Großteil befürwortet
Weiterhin wurde in der aktuellen Umfrage deutlich, dass die geltende Pflicht zum Tragen von Masken im öffentlichen Nahverkehr und Einzelhandel von 83 Prozent der Befragten als angemessen bewertet wird. Zudem habe mehr als ein Drittel der Befragten erklärt, bereits Masken und Handschuhe zu verwenden, um sich vor einer Infektion zu schützen, so die Mitteilung des BfR.
Sinkende Akzeptanz für einzelne Maßnahmen
Auch andere Maßnahmen wie die Schließung von Kultureinrichtung und das Absagen von Veranstaltungen werden von einem Großteil der Befragten weiter befürwortet, doch zeigt sich hier bereits eine leicht abnehmende Tendenz. Bei der Schließung von Geschäften und dem Kontaktverbot wird diese noch deutlicher.
Geschäftsschließungen und Kontaktverbot weniger akzeptiert
So werden die Geschäftsschließungen nur noch von 66 Prozent der Befragten als angemessen bewertet (gegenüber 86 Prozent beim ersten Corona-Monitor) und das Kontaktverbot befürworten noch 66 Prozent (anfangs 92 Prozent). Nahezu unverändert seit Beginn des Corona-Monitors im März ist die hohe Zustimmung gegenüber den Einschränkungen der Reiseaktivitäten (ursprünglich 97 Prozent, jetzt 93 Prozent).
Kaum Verbesserungen des Sicherheitsgefühls
Sämtliche ergriffenen Maßnahmen – inklusive der Maskenpflicht – haben in der Bevölkerung jedoch offenbar kein signifikant erhöhtes Sicherheitsgefühl in Bezug auf das Infektionsrisiko bewirkt. „Wie auch in der Vorwoche sind nur 36 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer davon überzeugt, sich selbst vor einer Infektion mit den neuartigen Coronavirus schützen zu können“, berichtet das BfR. Als wahrscheinlichster Infektionswege werde dabei immer noch die Nähe zu anderen Menschen wahrgenommen. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Coronavirus: Sorge um Gesundheit und Wirtschaft (veröffentlicht 30.04.2020), bfr.bund.de
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): BfR-Corona-Monitor - Stand 28. April 2020, bfr.bund.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.