Corona: Erweiterte Testpflicht für Ungeimpfte und Nicht-Genesene
Bund und Länder haben sich auf neue Testpflichten zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland geeinigt. Seit dem 23. August gilt demnach die „3G-Regel“ (geimpft, genesen, getestet). Ungeimpfte müssen dann beispielsweise für Veranstaltungen in Innenräumen einen negativen Coronatest vorlegen. Die Mehrheit der Bevölkerung befürwortet die neuen Bestimmungen.
Die 3G-Regel bedeutet: Wer nicht vollständig geimpft ist oder nicht als genesen gilt, muss künftig in vielen Fällen entweder einen Antigen-Schnelltest (maximal 24 Stunden alt) oder einen PCR-Test (maximal 48 Stunden alt) vorlegen, erklärt die Bundesregierung auf ihrer Webseite. Tests werden damit zur Voraussetzung zum Beispiel für den Zugang zu Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen oder zur Innengastronomie. Die erweiterte Testpflicht für alle Ungeimpften und Nicht-Genesenen wird von den meisten als angemessen empfunden.
Zustimmung bei Älteren besonders hoch
Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, befürwortet die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland die neue Regelung. Das zeigen die Ergebnisse der 43. Ausgabe des BfR-Corona-Monitors, einer regelmäßigen Erhebung des BfR.
„Bei Älteren ab 60 Jahren liegt die Zustimmung für die 3G-Regel mit 85 Prozent besonders hoch“, erläutert BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Bei den Jüngeren halten im Vergleich dazu 71 Prozent die Regelung für angemessen.“
Vereinzelt wachsendes Unverständnis
Auch die anderen Maßnahmen werden von einer Mehrheit nach wie vor akzeptiert. So befürworten jeweils über 80 Prozent Abstandregelung, Quarantänemaßnahmen, Maskenpflicht und Testpflicht für Reiserückkehrerinnen und -rückkehrer.
Vereinzelt zeigt sich aber auch ein wachsendes Unverständnis für bestimmte Regelungen. So sank innerhalb der letzten vier Wochen der Anteil der Personen, die das Absagen von Veranstaltungen befürworten, um zehn Prozentpunkte auf 67 Prozent.
Gleichzeitig stufen die Befragten das Risiko geringer ein, sich über bestimmte Übertragungswege mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu infizieren. So schätzen derzeit 58 Prozent eine Ansteckung über die Nähe zu anderen Personen als wahrscheinlich ein – fünf Prozentpunkte weniger als noch vor zwei Wochen.
Und auch Schmierinfektionen über Türklinken werden als ein weniger hohes Risiko wahrgenommen: Nur noch 32 Prozent der Befragten denken, dass eine Ansteckung über diesen Weg wahrscheinlich ist – in der letzten Erhebung waren es noch 39 Prozent.
Langsam schwindende Sorge vor einer Infektion
Die langsam schwindende Sorge vor einer Infektion zeigt sich laut dem BfR auch im Privatleben der Befragten. So ist der Anteil der Menschen, die in den vergangenen 14 Tagen mehr Abstand zu anderen gehalten haben, in den letzten beiden Wochen um fünf Prozentpunkte auf nun 70 Prozent gesunken. Geschlossene Räume werden nur noch von 61 Prozent öfter gelüftet, und lediglich acht Prozent gaben an, größere Vorräte angelegt zu haben. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesinstitut für Risikobewertung: 3G-Regel: Drei von vier befürworten die neuen Bestimmungen, (Abruf: 08.09.2021), Bundesinstitut für Risikobewertung
- Bundesinstitut für Risikobewertung: BfR-Corona-Monitor, (Abruf: 08.09.2021), Bundesinstitut für Risikobewertung
- Bundesregierung: Impfen – ein Schutz für uns alle, (Abruf: 08.09.2021), Bundesregierung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.