Coronavirus: Virusübertragung durch Lebensmittel oder Bedarfsgegenstände?
Anfang des Jahres wurde in China ein Ausbruch von Atemwegserkrankungen festgestellt, die auf eine Infektion mit einem neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) zurückzuführen sind. Inzwischen gibt es in zahlreichen Ländern der Welt Infektionen – auch in Deutschland. Doch wie kann man sich infizieren? Ist dies auch über Lebensmittel oder Gegenstände möglich?
Seit Wochen breitet sich vor allem in Asien ein neuartiges Coronavirus aus. Doch auch in anderen Weltregionen wurden Infektionen festgestellt – unter anderem auch in Deutschland. Im Extremfall endet die Erkrankung tödlich. Doch wie steckt man sich überhaupt an? Kann auch der Verzehr von Lebensmitteln gefährlich werden?
Übertragung über die Luft als Tröpfcheninfektion
Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, ist eine Übertragung des Erregers über Lebensmittel auf den Menschen nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand unwahrscheinlich.
Die Übertragung bereits bekannter Coronaviren auf den Menschen geschieht laut den Fachleuten in der Regel über die Luft als Tröpfcheninfektion. Dafür ist ein enger Kontakt mit einem den Virus tragenden Tier oder einem infizierten Menschen nötig.
Nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand gibt es für die Möglichkeit einer Infektion des Menschen über den Kontakt mit Produkten, Bedarfsgegenständen oder durch Lebensmittel auch beim aktuellen Ausbruch bisher keine Belege.
Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weist auf ihrem Portal „infektionsschutz.de“ darauf hin, dass eine Infektion über importierte Waren sehr unwahrscheinlich ist, da im Vorfeld eine Kontamination (Besiedelung mit Erregern) stattgefunden haben und das Virus nach dem weiten Transportweg noch aktiv sein müsste.
Ob das neuartige Coronavirus in flüssigem oder getrocknetem Material mehrere Tage überleben kann ist jedoch unbekannt. Der BZgA sind bisher keine Infektionen durch importierte Gegenstände oder Lebensmittel bekannt.
Schutz vor Infektionen
Wer sich vor einer Infektion schützen will, sollte sich mehrmals täglich die Hände mit Wasser und Seife waschen. Beim Husten und Niesen sollten Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch (nicht mit den Händen) bedeckt werden.
Und der direkte Kontakt zu kranken Menschen ist zu vermeiden. Darauf weist die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hin.
Einmal-Mundschutzmasken sind zwar kein wirksamer Schutz gegen Viren oder Bakterien, die in der Luft übertragen werden, doch sie können dazu beitragen, das Risiko der Weiterverbreitung des Virus durch „Spritzer“ von Niesen oder Husten zu verringern.
Allgemeine Hygieneregeln einhalten
Dem BfR zufolge sollte im Umgang mit und bei der Zubereitung von rohem Fleisch und Fleischprodukten grundsätzlich auf die Einhaltung von Hygieneregeln geachtet werden, auch im Hinblick auf andere möglicherweise enthaltene Krankheitserreger. Dabei gelten folgende allgemeine Hygienevorschriften:
- Rohe Fleischprodukte und andere Lebensmittel getrennt lagern und zubereiten, vor allem wenn Letztere nicht noch einmal erhitzt werden.
- Gerätschaften und Oberflächen, die mit rohen Fleischprodukten in Berührung gekommen sind, immer gründlich mit warmem Wasser und Spülmittelzusatz reinigen.
- Verpackungsmaterialien, Auftauwasser und ähnliches sofort entsorgen.
- Hände mit warmem Wasser und Seife gründlich waschen.
- Mit rohen Fleischprodukten zubereitete Gerichte gründlich durchgaren, was bedeutet, dass für mindestens zwei Minuten eine Kerntemperatur von 70 Grad Celsius erreicht werden muss.
(ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Atemwegserkrankungen durch neuartiges Coronavirus (2019-nCoV): Virusübertragung durch den Verzehr von Lebensmitteln oder den Kontakt mit Bedarfsgegenständen ist unwahrscheinlich, (Abruf: 02.02.2020), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus, (Abruf: 02.02.2020), infektionsschutz.de
- Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES): Coronavirus, (Abruf: 02.02.2020), Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.