Kinderknochen: Obst und Gemüse sollen helfen
23.09.2014
Durch die Einnahme von Cortison-Medikamenten kann der Knochenaufbau gestört werden. Doch auch das körpereigene Hormon Cortisol hat einen schwächenden Effekt auf die Knochenstabilität, wie sich durch eine Langzeitstudie an Kindern und Jugendlichen zeigte. Die Wissenschaftler raten dazu, dass Kinder daher viel Obst und Gemüse essen sollen.
Knochenaufbau durch Cortison gestört
Cortison ist ein weit verbreitetes Medikament, dass vor allem im Bereich der Entzündungen und allergischen Reaktionen zum Einsatz kommt, wie etwa bei Hauterkrankungen (beispielsweise Juckender Hautausschlag), Asthma bronchiale oder Rheuma. Viele Menschen haben jedoch etwas Angst vor den Nebenwirkungen von Cortison. Dies offenbar auch nicht unbegründet, da Cortison, im Körper zu Cortisol umgebaut, leider auch den Knochenaufbau stören kann und dadurch Jahrzehnte später Osteoporose zur Folge haben kann. Möglicherweise ist dies auch bei Cortisol der Fall, das der Körper ganz ohne die Einnahme von entsprechenden Medikamenten produziert.
Knochenstabilität von Kindern beeinträchtigt
So zeigte sich in einer Studie, dass bereits eine geringe Überproduktion des Stresshormons Cortisol die Knochenstabilität von Kindern signifikant beeinträchtigen kann. Für die Untersuchung maßen Ernährungswissenschaftler der Universität Bonn bei 88 Mädchen und 87 Jungen mit Hilfe von Urinproben und Computertomographie den Cortisol-Spiegel und die Dichte der Knochen im Unterarm. Die Kinder im Alter zwischen sechs und 18 Jahren waren „völlig gesund und weder zu dünn noch zu dick“, wie Studienleiter Thomas Remer mitteilte. Zudem hatte keines der Kinder einen bedenklich hohen Cortisolwert.
Je mehr Cortisol desto fragiler die Knochen
Die Forscher, die Ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Journal of Bone and Mineral Research“ veröffentlichten, kamen zu dem Schluss, dass je mehr Cortisol im Blut gefunden wurde, desto fragiler war im Schnitt der Unterarm-Knochen. Wie die Wissenschaftler zudem schreiben, war schon bei natürlichen Schwankungen ein deutlicher Effekt zu erkennen. Die Uni Bonn teilte mit, dass zwar schon länger bekannt sei, dass die langfristige Cortisol-Einnahme zu Knochenschwund führe, doch neu sei, dass dies auch die vom Körper produzierten Mengen bewirken.
Obst und Gemüse um Cortisol-Spiegel zu senken
Cortisol wird unter anderem auch durch Stress verstärkt ausgeschüttet, daher auch die Bezeichnung „Stresshormon“. Die Stressbelastung der Kinder war jedoch nicht Teil der Untersuchung, die im Rahmen der DONALD-Studie durchgeführt wurde. Die Ernährungswissenschaftler empfehlen, dass Kinder dazu gebracht werden sollten, möglichst viele Äpfel, Bananen, Spinat oder Kartoffeln zu essen. Denn frühere Studien deuten darauf hin, dass eine obst- und gemüsereiche Ernährung bei Erwachsenen möglicherweise den Cortisol-Spiegel senken kann. Die Bonner Forscher wollen in einer weiteren Studie untersuchen, ob dem auch bei Kindern so ist. „Wir wollen wissen, ob sich eine derartige Cortisolsenkung auch für Kinder und Jugendliche nachweisen lässt“, erklärte Remer. „Das wäre ein weiteres Argument für die schon heute gültige Empfehlung, fünfmal täglich Obst oder Gemüse zu sich zu nehmen.“ (ad)
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