Schutzwirkung von CBD bei COVID-19
Cannabidiol (CBD) scheint dem auftretenden Zytokinsturm und der exzessiven Lungenentzündung bei schweren COVID-19-Erkrankungen entgegenzuwirken. CBD kann möglicherweise sogar negative Veränderungen der Lunge durch COVID-19 rückgängig machen.
Bei der aktuellen Studie der Augusta University wurde festgestellt, dass CBD die Behandlungsergebnisse bei schweren COVID-19-Fällen positiv beeinflusst könnte. Die Studie wurde in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Cannabis and Cannabinoid Research“ publiziert.
ARDS eine der Haupttodesursachen bei COVID-19
Das Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS oder auch Akutes Atemnotsyndrom) ist bei schweren Fällen einiger Virusinfektionen der Atemwege, einschließlich COVID-19, eine der Haupttodesursachen. Es besteht daher ein dringender Bedarf an besseren Interventions- und Behandlungsstrategien, erläutern die Forschenden.
Was genau ist ARDS?
Beim akuten Atemnotsyndrom handelt es sich um eine schnelle, schwere Infektion der Lunge, die zu einer weit verbreiteten Entzündung, Kurzatmigkeit, schneller Atmung und einer unzureichenden Sauerstoffversorgung im Körper und Gehirn führt. Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden sind einige der frühen Anzeichen von COVID-19. ARDS ist eine der Haupttodesursachen bei Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2.
Was ist CBD?
CBD ist ohne Rezept erhältlich und wird zur Behandlung von Krampfanfällen, Parkinson und anderen Erkrankungen eingesetzt, bei denen Schmerzen und/oder Entzündungen eine wichtige Rolle spielen. Es wird aus der Hanfpflanze gewonnen. Andere Forschung hat bereits gezeigt, dass die beruhigende Wirkung von CBD sich positiv auf Entzündungen auswirken kann.
CBD hilft der Lunge sich zu erholen
Laborstudien deuten darauf hin, dass reines CBD der Lunge helfen kann, sich von der Entzündung und dem Zytokinsturm zu erholen, welche durch das COVID-19-Virus verursacht werden. Durch eine Behandlung mit CBD können im Körper gesündere Sauerstoffwerte wiederhergestellt werden, berichten die Forschenden.
CBD reduziert entzündungsfördernde Zytokine
Das bei der neuen Studie angewandte Modell macht sich die große, einzigartige genetische Struktur des neuartigen Coronavirus zunutze. Es simulierte klassische Symptome des ARDS wie beispielsweise die zerstörerische Immunreaktion. CBD reduzierte in dem Modell entzündungsfördernde Zytokine. Dadurch verbesserte sich der Sauerstoffgehalt im Blut und es wurde der Lunge ermöglicht sich von strukturellen Schäden zu erholen.
SARS-CoV-2 verändert die Lunge
Ein Hauptproblem bei SARS-CoV-2 besteht darin, dass die übertriebene Immunreaktion die Lunge schnell unbrauchbar macht. Die Lunge verändert sich so, dass das Virus sich weiter vermehrt, statt dem Körper Sauerstoff zur Verfügung zu stellen und potenziell schädliche Gase wie Kohlendioxid zu eliminieren.
Hohe Sterberate bei mechanischer Beatmung
Mechanische Beatmungsgeräte können diese lebenswichtigen Funktionen für eine Weile übernehmen und ermöglichen es kritisch erkrankten Menschen, weniger Energie zum Atmen zu verbrauchen und mehr Energie für die Infektionsbekämpfung zu haben, während sich die Lungen im Idealfall erholen, erläutern die Forschenden. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass 30 bis 50 Prozent der an COVID-19 erkrankten Menschen trotz mechanischer Beatmung nicht überleben.
Wie wirkte sich die Behandlung mit CBD aus?
Die Forschenden untersuchten die Lungenfunktion bei Mäusen, indem sie den Gehalt an proinflammatorischen Zytokinen, den Sauerstoffgehalt im Blut vor und nach der Behandlung sowie die Temperatur analysierten. Durch eine Behandlung mit CBD stiegen die Sauerstoffwerte an und Entzündungen und Zytokinwerte nahmen ab. Bei einer späteren Analyse der Lunge konnte eine Verringerung der Schlüsselindikatoren für destruktive Entzündungen beobachtet werden.
Wie erfolgreich war die Behandlung von Mäusen?
Die Mäuse wurden so behandelt, dass sich ein Prozess entwickelte, der nachahmen sollte, was bei Menschen in Behandlung geschieht, wenn diese Atembeschwerden entwickeln und wahrscheinlich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen würden. CBD führte zu einer raschen Besserung der klinischen Symptome. Später zeigten detaillierte Studien der Lunge, dass die Schäden an ihrer Struktur, wie Gewebewachstum, Narbenbildung und Schwellung, ebenfalls ganz oder teilweise abgeklungen waren.
Physische Veränderungen wurden rückgängig gemacht
Tatsächlich seien sowohl die klinischen Symptome als auch die physischen Veränderungen der Lunge infolge des ARDS mit der Behandlung mit CBD rückgängig gemacht worden, berichten die Forschenden.
Weitere Forschung ist nötig
Ein zu früher Einsatz von CBD könnte allerdings zu einer Beeinträchtigung der richtigen Immunantwort gegen das Virus führen, erklärt das Team. In nächsten Schritte plant die Forschungsgruppe ähnliche Studien an anderen von COVID-19 betroffenen Organen, darunter Darm, Herz und Gehirn. Außerdem seien weitere Untersuchungen nötig, um die optimale Dosierung und den richtigen Zeitpunkt zur Einleitung der Behandlung mit CBD zu identifizieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hesam Khodadadi, Évila Lopes Salles, Abbas Jarrahi, Fairouz Chibane, Vincenzo Costigliola et al.: Cannabidiol Modulates Cytokine Storm in Acute Respiratory Distress Syndrome Induced by Simulated Viral Infection Using Synthetic RNA, in Cannabis and Cannabinoid Research (veröffentlicht 08.07.2020), Cannabis and Cannabinoid Research
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.