COVID-19-Impfung: Manche werden dreimal geimpft
In einem Impfzentrum in Niedersachsen hatte eine Mitarbeiterin eine Ampulle des BioNTech-Impfstoffs gegen COVID-19 fallen lassen und diese dann durch eine Kochsalzlösung ausgetauscht. Dies führt nun dazu, dass einige Menschen eine dritte Impfung erhalten werden.
Vor einigen Tagen wurde berichtet, dass im Impfzentrum Friesland mehrere Personen mit Kochsalzlösung statt einem Impfstoff „geimpft“ wurden. Der Landkreis hat daraufhin zu Antikörpertests eingeladen, um herauszufinden, wer eine wirkungslose Dosis bekommen hat. Manche Betroffene könnten eine dritte Impfung erhalten.
Einladung zum Antikörpertest
Eine DRK-Mitarbeiterin hat im Impfzentrum Friesland (Niedersachsen) am Mittwoch, 21.4.2021 im Impfzentrum Friesland in sechs Fällen den BioNTech-Impfstoff durch eine Kochsalzlösung ausgetauscht. Sie gab an, eine zu Boden gefallene Ampulle damit ersetzt zu haben.
Laut einer aktuellen Mitteilung hat der Landkreis Friesland die Personen, die an jenem Tag bis 13 Uhr geimpft wurden und somit möglicherweise eine der sechs Spritzen ohne Impfstoff erhalten haben, erneut kontaktiert, um den konkreten Zeitpunkt für den Antikörpertest zu vereinbaren und über den weiteren Ablauf im Detail zu informieren.
Insgesamt betrifft dies 197 Menschen. Weil erst nach der ersten Kontaktaufnahme mit den Personen festgestellt werden konnte, dass sich darunter auch 80 Personen befinden, die an dem Tag eine zweite Impfung erhalten haben, wurde auch das Vorgehen für diesen Personenkreis in enger Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) und der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) festgelegt.
Für die 117 Personen, die am Mittwoch, 21.4.2021 einen Termin für die erste Impfung hatten, erfolgt der Antikörpertest zwei Wochen nach der Impfung, so dass sich Antikörper gebildet haben können. Das Ergebnis liegt nach etwa drei Tagen vor. Wenn erforderlich, wird ein Termin für die weitere Impfung vereinbart. Dieser wird drei Wochen nach dem eigentlichen Impftermin stattfinden.
Impfangebot wenn keine starke Impfreaktion
Bei den 80 Personen, die an dem Mittwoch eine zweite Impfung erhalten haben, kann ein Antikörpertest jedoch nicht eindeutig feststellen, ob Antikörper von einer 1. oder 2. Impfung vorliegen. Ein Antikörpertest erfolgt für diese Menschen somit nicht.
Da es bei der Impfung mit dem Impfstoff von BioNTech gehäuft nach der 2. Impfung zu einer Impfreaktion kommt, werden alle Personen zunächst danach befragt. Wenn es nach dem Termin am Mittwoch zu einer starken Impfreaktion gekommen ist, dann ist die Impfung auch erfolgt, heißt es in der Mitteilung. Für diese Personen erfolgt keine weitere Impfung.
Wenn es aber keine starke Impfreaktion gab, so wird diesen Personen eine zusätzliche Impfung angeboten. „Nach Rücksprache mit NLGA und STIKO ist solch eine 3. Impfung unbedenklich und somit möglich“, schreibt der Landkreis.
Und weiter: „Sollte es sich dann hier um eine 3. Impfung handeln, so sind jedoch stärkere Impfreaktionen (z.B. höheres Fieber oder Kopfschmerzen, in der Regel 1-3 Tage nach der Impfung) möglich.“
Den Angaben zufolge werden 62 Personen eine weitere Impfung wahrnehmen, sechs Personen aufgrund vorhandener Symptome nach der zweiten Impfung nicht, zwölf Personen konnten bisher noch nicht erreicht werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Landkreis Friesland: Impfzentrum Friesland: Details zum weiteren Vorgehen stehen fest, betroffene Personen informiert, (Abruf: 05.05.2021), Landkreis Friesland
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.