Booster-Impfung zum Schutz vor Omikron
In einer neuen Forschungsarbeit wurde analysiert, wie wirksam mRNA-Impfstoffe vor Krankenhauseinweisungen im Zusammenhang mit den Alpha-, Delta- und Omikron-Varianten von COVID-19 schützen. Dabei stellte sich heraus, dass drei Dosen erforderlich sind, um einen ausreichenden Schutz gegen die Omikron-Variante zu entwickeln.
In einer aktuellen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Iowa wurde festgestellt, dass drei Impfstoffdosen eines mRNA-Impfstoffs notwendig sind, um eine ähnliche Schutzwirkung gegen Omikron zu erreichen, wie nach zwei Dosen bei der Alpha-, Deltavariante.
Die Ergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „The BMJ“ veröffentlicht.
Studie umfasste 11.690 Personen
Es wurden insgesamt 11.690 erwachsene Personen in die Untersuchung einbezogen, welche zwischen März 2021 und Januar 2022 in 21 Krankenhäuser in den Vereinigten Staaten eingeliefert wurden. Von diesen Teilnehmenden litten 5.728 an COVID-19, weitere 5.962 waren gesund und dienten als Kontrollgruppe.
Teilnehmende den COVID-19-Varianten zugeordnet
Die Teilnehmenden wurden anhand der viralen Gensequenzierung oder der vorherrschenden zirkulierenden Variante zum Zeitpunkt der Krankenhauseinweisung in drei Variantengruppen eingeteilt: Alpha (11. März bis 3. Juli 2021), Delta (4. Juli bis 25. Dezember 2021) und Omikron (26. Dezember 2021 bis 14. Januar 2022).
mRNA-Impfstoff nicht so wirksam bei Omikron?
In der Vergangenheit gab es bereits Untersuchungen, welche auf eine geringere Wirksamkeit des mRNA-Impfstoffs gegen Infektionen und Krankenhauseinweisungen bei Omikron, verglichen mit früheren Varianten, hinweisen, berichten die Fachleute.
Zu der konkreten Wirksamkeit von Impfstoffen bei der Verhinderung der schwersten Manifestationen von COVID-19 durch Omikron, welche auch Atemversagen und einen vorzeitigen Tod umfassen, lagen bisher jedoch wenig Daten vor.
Um das Wissen in diesem Bereich zu verbessern, wurde in der aktuellen Studie der klinische Schweregrad von COVID-19 im Zusammenhang mit den Varianten Alpha, Delta und Omikron untersucht.
Die Forschungsgruppe verglich außerdem die Wirksamkeit von zwei und drei Dosen von mRNA-Impfstoffen (Pfizer-BioNTech und Moderna) zur Verhinderung von Krankenhauseinweisungen im Zusammenhang mit jeder Variante.
Geringerer Schutz vor Omikron bei zwei Impfungen
Die Fachleute berechneten die Wirksamkeit des Impfstoffs für jede Variante. So zeigte sich, dass die Wirksamkeit von zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs zur Verhinderung einer Krankenhauseinweisung aufgrund von COVID-19 bei der Omikron-Variante geringer als bei den Alpha- und Delta-Varianten ausfällt.
Zwei Dosen waren bei Omikron lediglich mit einer Schutzwirkung von 65 Prozent vor einer nötigen Krankenhauseinweisung verbunden. Bei der Alpha- und Delta-Variante lag diese Schutzwirkung dagegen bei 85 Prozent, berichtet das Team in einer Pressemitteilung.
Wurde aber eine dritte Dosis des Impfstoffs verabreicht, stieg die Wirksamkeit bei der Omikron-Variante auf 86 Prozent.
Zum Schutz vor Omikron dritte Impfdosis notwendig
Sogenannte mRNA-Impfstoffe sind hochwirksam bei der Verhinderung von COVID-19-assoziierten Krankenhauseinweisungen. Dies gilt für die Alpha-, Delta- und Omikron-Variante. Allerdings besteht bei der Omikronvariante die Notwendigkeit einer dritten Dosis, erläutert das Team.
Durch eine dritte Dosis kann ein ähnlich effektiver Schutz gegen die Omikron-Variante erreicht werden, wie es bereits durch zwei Dosen gegen die Delta- und Alpha-Varianten der Fall ist, erklären die Forschenden.
Nicht so schwere Verläufe bei Omikron
Die Fachleute berichten weiter, dass die erzielten Ergebnisse zeigen, dass die Schwere der Erkrankung bei Personen, welche in ein Krankenhaus eingeliefert werden, bei der Omikron-Variante geringer ausfällt, verglichen mit der Delta-Variante.
Trotzdem warnt das Team ausdrücklich, dass auch an der Omikron-Variante erkrankte Menschen ein Risiko für einen schweren Verlauf und einen vorzeiten Tod aufgrund ihrer Erkrankung aufweisen. Dies macht deutlich, dass Omikron keineswegs unterschätzt werden sollte.
Insgesamt mussten 15 Prozent der Menschen, welche mit Omikron ins Krankenhaus eingeliefert wurden, invasiv mechanisch beatmet werden. Sieben Prozent der erkrankten Personen verstarben im Krankenhaus.
Schwerste Verläufe durch Delta-Variante
Weitere Erkenntnisse der Untersuchung waren, dass die Delta-Variante bei nicht geimpften erwachsenen Menschen, welche mit COVID-19 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, mit den schwersten Erkrankungen verbunden war. Danach folgte die Alpha-Variante und schließlich die Omikron-Variante.
Impfung reduziert Schweregrad von COVID-19 deutlich
Generell war laut dem Team zu beobachten, dass geimpfte Menschen, welche aufgrund von COVID-19 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, einen deutlich geringeren Schweregrad ihrer Erkrankung aufwiesen, als es bei ungeimpften Personen der Fall war.
Zusammenfassend lasse sich festhalten, dass mRNA-Impfstoffe mit einem starken Schutz vor Krankenhauseinweisungen mit COVID-19 aufgrund der Alpha-, Delta- und Omikron-Varianten verbunden sind,berichten die Fachleute
Es zeigte sich, dass eine Impfung gegen COVID-19, einschließlich einer dritten Dosis eines mRNA-Impfstoffs, entscheidend für den Schutz der Bevölkerung vor COVID-19-assoziierter Morbidität und Mortalität ist, resümieren die Forschenden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Adam S. Lauring, Mark W. Tenforde, James D. Chappell, associate professor3, Manjusha Gaglani, professor4, Adit A Ginde: Clinical severity of, and effectiveness of mRNA vaccines against, covid-19 from omicron, delta, and alpha SARS-CoV-2 variants in the United States: prospective observational study; in: The BMJ (veröffentlicht 09.03.2022), The BMJ
- The BMJ: Third vaccine dose critical for protecting populations against omicron variant (veröffentlicht 09.03.2022), The BMJ
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.