Zum Wiederverwenden von Mundschutz-Masken sollten diese sterilisiert werden
Die Bundesregierung empfiehlt in Zeiten der Corona-Pandemie “dringend” das Tragen von Schutzmasken (sog. MNS-Masken – Mund-Nasen-Schutz) im öffentlichen Raum, um die Verbreitung von Covid-19 Erregern zu minimieren. Weil aber nicht genügend Masken zu erwerben sind, sollten beim Wiederverwenden dringend Hygiene-Maßnahmen eingehalten werden.
Hygiene Maßnahmen auch für den privaten Gebrauch
Weil nicht genügend Mund-Nasen-Schutz-Masken (MNS) und Atemschutzmasken “Filtering Face Piece” (FFP) zu erwerben sind, hat das Robert Koch-Institut (RKI) Hinweise für mögliche “Maßnahmen zum Ressourcen-schonenden Einsatz von Mund- Nasen-Schutz (MNS) und FFP-Masken” herausgegeben, aus denen sich auch hygienische Hinweise für den privaten Gebrauch ableiten lassen.
Im Grundsatz sind die Masken so konzipiert, dass sie nur einmal verwendet werden dürfen. Daher ist es beim Wiedergebrauch wichtig zu wissen, welche hygienischen Maßnahmen erforderlich sind, damit Mund-Nasen-Schutz-Masken mehr nützen als schaden.
Darauf ist beim Wiederwenden von Schutzmasken unbedingt zu achten:
- Das Absetzen der Maske hat so zu erfolgen, dass hierdurch eine Kontamination der Maske (vor allem der Innenseite) bzw. eine Kontamination des Gesichtes verhindert wird, z.B. durch eine vorherige Handschuhdesinfektion.
- Nach dem Absetzen der Maske sollte diese trocken an der Luft aufbewahrt (nicht in geschlossenen Behältern!) und zwischengelagert werden, sodass Kontaminationen der Innenseite der Maske/des MNS aber auch Verschleppungen auf andere Oberflächen vermieden werden.
- Die Handschuhe nach der Aufbewahrung der Masken entsorgen und die Hände desinfizieren.
- Die gebrauchte Maske sollte nur von einer Person getragen werden. In Haushalten daher immer den Namen z.B. auf das Halteband der Träger schreiben.
- Benutzte Einweg-Masken nicht mit Desinfektionsmittel reinigen oder desinfizieren, da dies die Funktionalität der Maske negativ beeinflussen kann.
- Beim erneuten Anziehen der Maske darauf achten, dass eine Verschleppung der Erreger von der kontaminierten Außenfläche auf die Innenfläche verhindert wird. Das Berühren der Innenseite des Filtervlieses sollte daher vermieden werden.
- Beim erneuten Aufsetzen hygienisch einwandfreie, unbenutzte Handschuhe tragen und die Handschuhe vor erneutem Patientenkontakt entsorgen.
- Masken, deren Innenfläche durch Fehler bei der Handhabung möglicherweise kontaminiert wurden, nicht mehr verwenden.
- Der Ort, an dem die Zwischenlagerung erfolgt, unmittelbar nach Entnahme der Maske desinfizieren.
Masken sterilisieren: Backofen, Mikrowelle oder Waschmaschine?
Im Internet werden in Boulevard-Medien häufig auch Tricks zum Reinigen selbst hergestellter Masken gegeben. So wird angeraten, die Masken in der Mikrowelle zu erwärmen oder im Backofen zu sterilisieren. Aber sind diese Tricks auch tatsächlich wirksam, um Sars-CoV-2 abzutöten?
Der Virologe Christian Drosten von der Charité in Berlin hält die Idee in dem täglichen Corona-Update auf NDR Info für durchführbar. Wenn die Masken 70 Grad im Backofen erhitzt würden, könnte es ausreichen, die Viren abzutöten. Das gelte aber nur für Zellulose-Stoffe einer Mund-Nasen-Maske. FFP-Masken kann man im Backofen nicht sterilisieren, da der Kunststofffilter bei solch hohen Temperaturen schmilzt. Selbst genähte Masken aus Baumwolle können laut dem Virologen bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden.
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Robert-Koch-Institut: Mögliche Maßnahmen zum Ressourcen-schonenden Einsatz von Mund- Nasen-Schutz (MNS) und FFP-Masken in Einrichtungen des Gesundheitswesens bei Lieferengpässen im Zusammenhang mit der neuartigen Coronavirus-Erkrankung COVID-19 (Stand: 14.04.2020), RKI
- NDR Coronavirus-Update mit Christian Drosten: Masken können andere schützen, NDR Info
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.