Corona: Nebenwirkungen nach Moderna-Impfungen
Impfungen mit wirksamen und verträglichen COVID-19-Impfstoffen sind eine effektive Maßnahme, die Corona-Pandemie einzudämmen und sich selbst vor einer durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelösten Erkrankung COVID-19 zu schützen. In Deutschland sind derzeit vier Impfstoffe zugelassen. Einer davon ist der mRNA-Impfstoff Moderna. Wie auch bei anderen Vakzinen kann es hier bei Geimpften zu Nebenwirkungen kommen.
Am 06.01.2021 wurde der COVID-19-Impfstoff Moderna in der Europäischen Union zugelassen. Impfungen damit haben Mitte Januar begonnen. Wie auch bei anderen Impfstoffen kann es bei diesem Vakzin zu Nebenwirkungen kommen. Fachleute erklären, welche bislang bekannt sind.
Erkrankungsrisiko deutlich gesenkt
Wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf seinem Portal „gesundheitsinformation.de“ erklärt, wird Moderna in die Muskulatur eines Oberarms gespritzt. Es sind zwei Spritzen erforderlich: Die zweite Impfdosis wird vier bis sechs Wochen nach der ersten gegeben.
In einer Studie zur Zulassung mit etwa 30.000 Teilnehmenden im Alter von 18 bis 95 Jahren zeigte sich, dass das Risiko, an COVID-19 zu erkranken, durch die Impfung deutlich sank. Die Impfung schützte jüngere Altersgruppen etwas besser (96 Prozent) als Menschen über 65 Jahren (86 Prozent). Zum Vergleich: Die Grippe-Impfung hat im Durchschnitt eine Wirksamkeit von 60 Prozent. Bei Menschen mit Vorerkrankungen war der Moderna-Impfstoff ebenso wirksam.
Es wurde auch untersucht, ob eine Impfung mit diesem Vakzin schwere Krankheitsverläufe vermeiden kann. Eine schwere COVID-19-Erkrankung hieß unter anderem: Jemand hatte eine sehr niedrige Sauerstoffsättigung, sodass er beispielsweise eine Behandlung mit Sauerstoff benötigte, er oder sie hatte einen Kreislaufschock, Lungenversagen, wurde auf eine Intensivstation verlegt oder starb an COVID-19.
Die Studie zeigte, dass der Impfstoff Moderna das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich verringern konnte. Etwa zwei Wochen nach der ersten Dosis hat man schon einen gewissen Schutz gegen eine COVID-19-Erkrankung. Den vollen Impfschutz hat man erst eine Woche nach der zweiten Dosis.
Häufige Impfreaktionen
Allerdings kann es bei Geimpften auch zu Nebenwirkungen kommen. Dies ist normal, denn es kann zeigen, dass der Körper auf den Impfstoff reagiert und Abwehrstoffe bildet.
Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in den Zulassungsstudien waren laut dem Robert Koch-Institut (RKI) Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 90 Prozent), Müdigkeit (70 Prozent), Kopf- und Muskelschmerzen (mehr als 60 Prozent), Gelenkschmerzen und Schüttelfrost (mehr als 40 Prozent), Übelkeit oder Erbrechen (mehr als 20 Prozent), Schwellung oder Schmerzempfindlichkeit der Lymphknoten in der Achselhöhle, Fieber und Schwellung an der Einstichstelle (jeweils mehr als zehn Prozent).
Häufig (zwischen ein Prozent und zehn Prozent) wurde über allgemeinen Ausschlag sowie Ausschlag, Rötung oder Nesselsucht an der Einstichstelle berichtet. Gelegentlich (zwischen 0,1 Prozent und ein Prozent) trat Juckreiz an der Einstichstelle auf.
Die meisten Reaktionen sind bei älteren Personen etwas seltener als bei jüngeren Menschen zu beobachten. Den Angaben zufolge sind die Impfreaktionen zumeist mild oder mäßig ausgeprägt und treten etwas häufiger nach der zweiten Impfung auf.
Bei Beeinträchtigungen in ärztliche Behandlung
Auch schwere allergische Reaktionen sind möglich – aber selten.
Laut der US-Arzneimittelbehörde FDA würde eine schwere allergische Reaktion normalerweise innerhalb von ein paar Minuten bis zu einer Stunde nach Erhalten der Dosis des Moderna-COVID-19-Impfstoffes auftreten. Anzeichen dafür können sein:
- Atembeschwerden
- Anschwellen des Gesichts und des Halses
- Schneller Herzschlag
- Ein schlimmer Hautausschlag über den ganzen Körper
- Schwindel- und Schwächegefühl
Bei schweren Beeinträchtigungen sollte man sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben.
Gemeldete Verdachtsfälle von Nebenwirkungen
Laut einem Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) wurden seit Beginn der Impfkampagne am 27.12.2020 bis zum 02.04.2021 (verabreichte Impfdosen: 14.381.068) insgesamt 31.149 aus Deutschland gemeldete Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mit den Impfstoffen von Astra-Zeneca, BioNTech sowie Moderna bekannt.
In 3.436 Verdachtsfällen wurden demnach schwerwiegende unerwünschte Reaktionen gemeldet. Als schwerwiegende Reaktionen gelten solche, bei denen die Betroffenen im Krankenhaus behandelt werden oder Reaktionen, die als medizinisch bedeutsam eingeordnet wurden.
107 dieser schwerwiegenden Verdachtsfälle traten nach Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff Moderna auf. Vier Fälle betrafen venöse Thrombosen/Embolien und ein Fall eine arterielle Thrombose.
Dem PEI wurden 407 Todesfälle bei Geimpften (alle drei Impfstoffe) im Alter von 24 bis 102 Jahren gemeldet. Das mittlere Alter betrug 82 Jahre. Der zeitliche Zusammenhang zwischen Impfung und dem tödlichen Ereignis variierte zwischen weniger als eine Stunde und 40 Tagen nach Impfung. In sieben Fällen verstarben Personen nach Impfung mit dem COVID-19- Impfstoff Moderna.
Bei der überwiegenden Mehrzahl der Personen, bei welchen nicht eine COVID-19-Infektion oder andere Erkrankungen zum Tod geführt hatten, bestanden zum Teil multiple Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Karzinome, Niereninsuffizienz, Herzerkrankungen und arteriosklerotische Veränderungen, die vermutlich todesursächlich waren.
Der Moderna-Impfstoff war im genannten Zeitraum insgesamt 713.067 mal gespritzt worden. Von den Geimpften erhielten 541.246 Personen die 1. Dosis und 171.821 die 2. Dosis.
Die FDA weist darauf hin, dass die derzeit bekannten potentiellen Nebenwirkungen des Moderna-COVID-19- Impfstoffes möglicherweise noch nicht alle bekannt sind. Das Vakzin wird weiterhin in klinischen Versuchsreihen studiert. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Der Impfstoff Moderna (mRNA-1273, Moderna Biotech) zur Impfung gegen Corona, (Abruf: 23.05.2021), gesundheitsinformation.de
- Robert Koch-Institut (RKI): Aufklärungsmerkblatt zur Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) – mit mRNA-Impfstoffen – (Comirnaty® von BioNTech/Pfizer und COVID-19 Vaccine Moderna von Moderna), (Abruf: 23.05.2021), Robert Koch-Institut (RKI)
- U.S. Food and Drug Administration (FDA): Merkblatt für Empfänger und Betreuer: Zulassung für die Anwendung in Notfallsituationen (EUA) des Moderna COVID-19-Impfstoffes zur Vorbeugung gegen die Coronavirus-Erkrankung 2019 (COVID-19) bei Personen ab 18 Jahren, (Abruf: 23.05.2021), U.S. Food and Drug Administration (FDA)
- Paul-Ehrlich-Institut: Sicherheitsbericht: Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach Impfung zum Schutz vor COVID-19, (Abruf: 23.05.2021), Paul-Ehrlich-Institut
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.