COVID-19: Körpergewicht beeinflusst den Krankheitsverlauf

Wie beeinflusst das Körpergewicht COVID-19-Verläufe?

Es war bereits in der Vergangenheit bekannt, dass Übergewicht das Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Verlauf von COVID-19 erhöht. Jetzt wurde festgestellt, dass nicht nur Übergewicht, sondern auch Untergewicht zu einer schweren Erkrankung mit COVID-19 beitragen kann.

Übergewicht erhöht das Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19, aber auch Menschen mit einem niedrigen Körpergewicht und BMI sind von diesem erhöhten Risiko betroffen, so das Ergebnis einer Untersuchung unter der Beteiligung von Forschenden des National Center for Chronic Disease Prevention and Health Promotion (CDC) in den USA.

Rolle des Gewichts bei COVID-19

Das Gewicht spielt eine wichtige Rolle beim Verlauf von COVID-19 und Menschen mit Übergewicht oder Fettleibigkeit haben ein erhöhtes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung. Die US-Gesundheitsbehörde CDC berichtet, dass schwere Adipositas bei jungen Menschen das Risiko für einen Tod aufgrund von COVID-19 sogar verdoppeln kann.

Schweres COVID-19 durch zu niedriges Körpergewicht

Jetzt wurde von den Fachleuten festgestellt, dass zusätzlich auch ein zu geringes Körpergewicht einen negativen Einfluss auf den Verlauf von COVID-19 haben kann. Dies fanden die Forschenden in ihrer aktuellen Studie heraus, bei der die Daten von knapp 150.000 erwachsenen Personen mit COVD-19 aus den USA ausgewertet wurden.

20 Prozent höheres Risiko für Krankenhausaufenthalt durch Untergewicht

In der Studie untersuchte Personen mit Untergewicht und einem Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5 hatten ein stark erhöhtes Risiko aufgrund von COVID-19 in ein Krankenhaus eingeliefert zu werden. Es zeigte sich, dass diese Menschen ein 20 Prozent höheres Risiko für Krankenhausaufenthalte aufwiesen, als es bei Teilnehmenden mit einem normalen Körpergewicht und BMI der Fall war.

Noch stärker war der Zusammenhang zwischen Untergewicht und der Schwere von COVID-19 bei Menschen im Alter unter 65 Jahren. Bei ihnen lag das erhöhte Risiko bei 41 Prozent. Die besten Ergebnisse erzielten in der Untersuchung Teilnehmende, deren BMI knapp an der Linie zwischen einem gesunden Gewicht und Übergewicht lag, berichten die Fachleute.

Warum begünstigt Untergewicht schweren Verlauf von COVID-19?

Bei der Antwort auf die Frage, was die Gründe für das erhöhte Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 durch ein zu niedriges Gewicht sind, gibt es einige Ungereimtheiten. Die beobachteten Auswirkungen sind nach Aussage der Fachleute wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass einige der Menschen mit zu niedrigem Gewicht unter verschiedenen Vorerkrankungen litten oder unterernährt und gebrechlich waren.

Die Forschenden erklärten weiter, dass außerdem die Möglichkeit besteht, dass Personen mit Untergewicht eher von auffälligen Symptomen bei COVID-19 betroffen sind, was dazu führen könne, dass sie von medizinischem Fachpersonal als kränker eingestuft und eher ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Schwere Adipositas erhöht Risiko für Tod massiv

Die Fachleute heben trotz der Auswirkungen von Untergewicht auf den Verlauf von COVID-19 allerdings klar hervor, dass besonders für Menschen mit schwerer Adipositas ein stark erhöhtes Risiko besteht, an COVID-19 zu erkranken. Dies gilt auch für schwere Verläufe der Erkrankung. Außerdem sind diese Personen von einem erhöhten Risiko betroffen, an der Krankheit zu versterben. Die Forschungsgruppe empfiehlt daher, dass diese Menschen möglichst frühzeitig geimpft werden sollten. (as)